CH-Schluss: SMI rückt 0,1% auf 8’970 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 0,1% auf 8’970 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag nach einer von leichten Gewinnen geprägten Woche ebenfalls knapp im Plus abgeschlossen. Im Tagesverlauf hatte der Markt zunächst von der Hoffnung um eine mögliche Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China stärker Auftrieb erhalten. Hintergrund waren Pläne für neue Gespräche zwischen den Konfliktparteien. US-Präsident Donald Trump dämpfte aber sogleich die Erwartungen. Er sagte, dass die USA mit Blick auf einen allfälligen Deal mit Peking nicht unter Druck stünden.

Entsprechend verpuffte ein Teil der Gewinne im Tagesverlauf. Ansonsten präsentierte sich das Marktumfeld ruhig, entsprechend tief waren die Handelsvolumen. Am letzten Handelstag der Woche hätten die Investoren keine weiteren Risiken gesucht, hiess es auch von Börsianern. Am lethargischen Handel änderten auch am Nachmittag publizierte Konjunkturdaten nichts mehr. So waren die US-Detailhandelsumsätze im August leicht gestiegen.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,11 Prozent auf 8’970,00 Punkte, womit es ihm nicht ganz gelang, die Marke von 9’000 Punkten wieder zu knacken. Auf Wochensicht resultierte trotzdem ein Plus von 1,4 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,17 Prozent auf 1’465,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,20 Prozent auf 10’710,03 Zähler. Insgesamt standen bei den Blue Chips zehn Verlierer 19 Gewinnern gegenüber (Sika schlossen unverändert), wobei sich die Bewegungen bei den meisten Einzeltiteln in Grenzen hielten.

Eine Ausnahme bildeten die Aktien von Aryzta (-2,5%). Nachdem der Kurs am Vormittag in die Höhe geklettert war, schlossen die Papiere schliesslich klar in der Verlustzone. Der Backwarenkonzern hatte im Bestreben, die Finanzierung auf eine solide Basis zu stellen, eigentlich einen weiteren Erfolg verbucht. Bestehende Geldgeber stimmten einer Änderung ihrer Kreditbedingungen. Allerdings regte sich unter Investoren offenbar auch Widerstand gegen die geplante Kapitalaufnahme.

Am stärksten ausgebremst wurde der Gesamtmarkt aber von Roche (-0,5%). Die Genussscheine gaben nach einer zuletzt guten Performance nach. Wenig Bewegung war hingegen bei den zwei weiteren Schwergewichten Nestlé und Novartis (je +0,2%) auszumachen.

Auf der Gegenseite führten Dufry (+1,0%) die Gewinner an. Im Handel wurde berichtet, dass der langjährige Grossaktionär GIC nach seinem Wiedereinstieg hier kräftig zukaufte. Nach dem Kurszerfall der letzten Monate sei die Gelegenheit wohl zu verlockend gewesen.

Im Plus schlossen auch die Luxusgüteraktien Richemont und Swatch (je +0,9%) sowie die Papiere von Swiss Re (+0,4%). In den USA war der Hurrikan «Florence» mit weniger Zerstörungswut als erwartet auf die Küsten der Bundesstaaten North und South Carolina getroffen. Zumindest die Windgeschwindigkeiten hatten sich deutlich abgeschwächt.

Mit einer Rating- und Kurszielerhöhung durch Société Générale wurden die Aktien des Industriekonzerns ABB mit 0,4 Prozent höher gestellt. Die Titel werden neu als «Kauf» gesehen. Die Bank begründete diesen Schritt mit der Aussicht auf einen möglichen Umbau von ABB, der dem Konzern Wachstum bringen könnte.

Im breit gefassten Geschäft fielen Molecular Partners (+7,5%) und U-Blox (+4,1%) mit deutlichen Gewinnen auf. Wisekey büssten nach der Bekanntgabe eines höheren Verlustes am Vortag 2,2 Prozent ein. Und Georg Fischer verloren 0,6 Prozent, nachdem die CS das Kursziel zurückgenommen hatte.

Zu reden gab am Markt schliesslich die Nomination von BKB-Chef Guy Lachappelle zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Raiffeisen Schweiz. Bei der BKB (Kurs: unv.) wird nun Finanzchefin Simone Westerfeld interimistisch das Zepter übernehmen. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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