China: Handelsstreit hemmt Investitionen

China: Handelsstreit hemmt Investitionen
(Foto: JohnKwan - Fotolia.com)

Peking – In China mehren sich die Hinweise auf eine Konjunkturabkühlung. Zwar wuchsen Industrieproduktion und Detailhandelsumsatz im August etwas stärker als erwartet, doch fiel das Plus bei den Investitionen so gering aus wie noch nie seit Beginn der Datenerfassung.

Von Januar bis August lagen die Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und andere Anlagen um 5,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, wie aus den am Freitag veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht. Besonders die Ausgaben für die Infrastruktur nahmen nicht mehr so kräftig zu. Zuvor schwächelten bereits Exporte und Kreditwachstum.

Das signalisiert, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt inmitten des Handelsstreits mit den USA an Schwung verliert. «Wir glauben, dass sich die chinesische Konjunktur weiter abschwächt und sich dies in den kommenden Monaten noch verschlimmern könnte», betonten die Ökonomen des Finanzhauses Nomura.

Detailhandelsumsatz legt deutlich zu
Gegen einen Einbruch spricht allerdings der robuste Konsum. Der Detailhandelsumsatz wuchs im August um 9,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum und damit stärker als erwartet.

Industrie leicht unter Erwartungen
Auch die Industrieproduktion legte mit 6,1 Prozent etwas kräftiger zu als von Ökonomen vorausgesagt. «Unter dem Strich ändert das wenig an unserer Ansicht, dass das Wachstum weiter nach unten tendiert», erklärten die Analysten von Capital Economics.

Seit Anfang Juli haben sich die USA und China gegenseitig mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar überzogen. US-Präsident Trump hat zusätzliche Einfuhrzölle im Volumen von 200 Milliarden Dollar angekündigt und Peking dafür erneut Vergeltung.

Das Wachstum in China verlangsamte sich im zweiten Quartal leicht auf 6,7 Prozent, lag damit aber immer noch über dem Ziel der Regierung für das Gesamtjahr von rund 6,5 Prozent. Die Planungsbehörde in China spricht von externen Herausforderungen. Sie empfiehlt deshalb der Regierung in Peking, neue Märkte zu erschliessen, um den Aussenhandel zu stabilisieren und die Importe anzukurbeln. (awp/mc/pg)

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