Projekt neue Luftseilbahn SCHILTHORN 20XX lanciert

Projekt neue Luftseilbahn SCHILTHORN 20XX lanciert
(Visualisierung: zvg)

Interlaken – Rund 50 Jahre nach der Erschliessung Schilthorn – Piz Gloria mit der Luftseilbahn haben die Verantwortlichen der Schilthornbahn AG ihr Projekt SCHILTHORN 20XX vorgestellt. Idee ist, die jetzige Bahn durch eine neue Luftseilbahn zu ersetzen. Die neue Infrastruktur und Bahn orientieren sich an den bestehenden Gebäuden und Trassees, sollen die öV-Anbindung von Gimmelwald und Mürren sicherstellen sowie die Erschliessung des Ausflugsberges Schilthorn – Piz Gloria optimieren.

Die Luftseilbahn stammt aus dem Jahr 1965 (Erschliessung Stechelberg – Gimmelwald – Mürren – Birg) sowie aus dem Jahr 1967 (Birg – Schilthorn). Während zahlreiche elektromechanische Komponenten laufend ersetzt wurden, befindet sich die bauliche Infrastruktur noch weitgehend im Originalzustand. Gemäss dem aktuellen Finanzplan 2016 – 2026 wären in den kommenden Jahren einige altersbedingte Eingriffe an der Luftseilbahn vorgesehen, die aufgrund der geltenden Vorschriften unumgänglich sein werden. Zudem sind die Kapazitätsreserven auf der ganzen Luftseilbahnkette ausgeschöpft. Die 100-Personen-Kabinen können heute aufgrund des grösseren Platzbedarfes der Gäste noch mit maximal 80 Personen beladen werden. Gleichzeitig wurde in den vergangenen Jahren sowohl im Sommer und im Winter ein Anstieg der Gästezahlen verzeichnet.

„Unmittelbar anstehende und mittelfristig geplante Eingriffe wie zum Beispiel Tragseilersatz, Stützenverstärkung und Ersatz der Kabine auf der 4. Sektion machten es sinnvoll, im Rahmen eines Masterplanes die längerfristige Zukunft der Luftseilbahn zu analysieren und zu hinterfragen, bevor wir allenfalls in eine falsche Richtung investiert hätten. Im Herbst 2017 folgte der Auftrag, das Masterplanvorhaben in einem Vorprojekt mit Kostenschätzung zu konkretisieren“, schildert Peter Feuz, Präsident des Verwaltungsrates der Schilthornbahn AG. Um das bestmögliche Konzept losgelöst von herstellerabhängigen Systemen zu erhalten, wurde der Auftrag zur Erarbeitung des Masterplanes und Vorprojektes an das Ingenieurbüro Tytec, Thomas Rentsch, erteilt. Thomas Rentsch war u.a. Planer und Projektverantwortlicher der Verbindungsbahn Arosa – Lenzerheide und gilt als ausgewiesener, kreativer Seilbahn-Ingenieur.

Eckdaten SCHILTHORN 20XX
Das Projekt unter dem Titel SCHILTHORN 20XX sieht den Neubau einer Luftseilbahn vor. Die geplante Luftseilbahn im Pendelbetrieb umfasst 3 Sektionen à je 2 Kabinen (Stechelberg – Mürren – Birg – Schilthorn). Speziell daran ist der Ersatz der aktuellen Transportseilbahn von Stechelberg nach Mürren durch eine neue Pendelbahn als 1. Sektion. Damit entfällt eine Umsteigerelation. Die oberen 2 Sektionen sind als 2 unabhängige, einspurige Pendelbahnen vorgesehen. Durch dieses neue Bahnsystem ist ein durchgehender Bahnbetrieb möglich, das Schilthorn kann 365 Tage im Jahr erreicht werden.

Diese neue 3-Sektionen-Luftseilbahn würde die schnelle, direkte und komfortable Erschliessung des Ausflugsberges und Skigebietes sicherstellen. Besonders wichtig dabei ist, dass die bestehenden Sektionen 1 + 2 der alten Luftseilbahn, Stechelberg – Gimmelwald – Mürren, in Betrieb bleiben und damit die öV-Anbindung im Halbstundentakt von Gimmelwald auch weiterhin garantiert ist.

Die geplanten Bahntrassees aller Sektionen führen entweder auf den heutigen Trassees oder einige Meter parallel zur jetzigen Linienführung. Die Sektion Mürren – Birg kann aufgrund der neuen Technik nur mit 1 statt wie bisher mit 2 Stützen ausgeführt werden, und die optimierte Förderleistung würde dazu führen, dass im Winter Engpässe im oberen Teil des Skigebietes eliminiert würden. Auf der Sektion Birg – Schilthorn könnte die neue Bahn gar stützenfrei gebaut werden.

Anforderungen an den SCHILTHORN 20XX
„Besser! Nicht grösser, soll die Bahn werden“, betont Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn AG. „Der Ausflug aufs Schilthorn hat seinen Preis: Es ist uns wichtig, dass das Bergerlebnis auch durch den entsprechenden Komfort und die Qualität sichergestellt ist“, so Egger weiter. Die Vision ist denn auch: „Mit ihren Dienstleistungen stellt die Schilthornbahn AG den Transport von Einheimischen und Gästen auf der Strecke Stechelberg – Gimmelwald – Mürren sicher, und sie erschliesst die Gebirgswelt des südlichen Lauterbrunnentals für den Tourismus. Ihrer Bedeutung und Grösse gemäss spielt sie im lokalen Tourismus eine führende Rolle. Sie macht ihren Einfluss geltend, damit weiterhin Qualitätstourismus angeboten wird.“

Die Anforderungen an eine neue Luftseilbahn werden von der Schilthornbahn wie folgt zusammengefasst:

  • Reduktion der Reisezeit Stechelberg – Schilthorn von 32 auf 19 Minuten.
  • Ganzjährige Erreichbarkeit Schilthorn – Piz Gloria.
  • Erhöhung des Gästekomforts durch Reduktion der Umsteigerelationen, Erhöhung des Platzangebotes pro Gast und evtl. Sitzplätzen.
  • Erhöhung der Förderleistung auf neu 800 P/h bis maximal 900 P/h.
  • Grosszügigere Platzverhältnisse in den Stationen.
  • Die Waren- und Gepäcktransporte von und nach Mürren können optimiert und komplett vom Gästeverkehr abgekoppelt werden.

Die neue Bahn würde auch Anpassungen an den Stationen mit sich bringen. „Die Projektplanung sieht vor, dass die denkmalgeschützten Elemente der Schilthornbahn erhalten und sichtbar bleiben“, stellt Feuz in Aussicht. Dies betrifft die Beton- und Stahlbauten der Stationen. Neue Komponenten zur Optimierung der Gästeflüsse sowie für die Trennung der Waren- und Gepäcktransporte führen zu Erweiterungsbauten der Gebäude, die alle auf dem Boden der Schilthornbahn AG erfolgen würden. „Ein 365-Tage Betrieb führt auch zu betriebsinternen Optimierungen: Zum Beispiel können die Revisionen laufend und nicht ausschliesslich in der Zwischensaison vorgenommen werden, was für die Mitarbeitenden im technischen Unterhalt eine abwechslungsreichere Arbeit ergibt“, stellt Egger in Aussicht.

Investitionskosten von maximal 90 Mio Franken
„Der Verwaltungsrat hat das Projekt mit Investitionskosten von maximal CHF 90‘000‘000.- definiert. Diese Investitionskosten sind finanzierbar und tragbar“, präzisiert Peter Feuz. Vorgespräche mit den Banken wie auch mit den Grossaktionären unterstützen diese Aussage. Von der zurückhaltenden und vorsichtigen Finanzierungspolitik, wie sie der Verwaltungsrat schon seit vielen Jahren verfolgt, wird nicht abgewichen. Ein hoher Eigenkapitalanteil sowie eine geringe absolute Verschuldung stehen im Fokus dieser Finanzierungspolitik. Fest steht, dass auch während der Projektrealisierung eine jährliche Dividendenausschüttung im heutigen Rahmen erfolgen soll.

Projektplanung SCHILTHORN 20XX
„Der Verwaltungsrat steht geschlossen hinter dem Projekt und ist überzeugt, damit der Bevölkerung, den Gästen, der Tourismusdestination und nicht zuletzt den Mitarbeitenden der Schilthornbahn einen Mehrwert zu bieten“, hält Peter Feuz fest. „Wir haben den SCHILTHORN bewusst mit dem Jahr 20XX benannt, denn nach dem Prozess der Informationen, Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren ist auch der Bau gestaffelt geplant. Eine genaue Festlegung des Ausführungszeitpunktes ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht notwendig“, beschreibt Christoph Egger. Die einzelnen Sektionen werden in separaten Etappen umgesetzt. Für den Bau der neuen Luftseilbahn sind zudem provisorische Transportseilbahnen von Stechelberg nach Mürren und weiter nach Birg und Schilthorn vorgesehen, um den touristischen Bahnverkehr nicht zu beeinträchtigen sowie die Materialtransporte keinesfalls mit Lastwagen durch oder mit Helikopterflügen über das Dorf Mürren zu leiten. (Schilthornbahn/mc)

Schilthornbahn


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