CH-Schluss: SMI gewinnt 0,4% auf 9112 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,4% auf 9112 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den guten Lauf der vergangenen Handelssitzungen fortgesetzt und das Geschäft am Donnerstag im Plus abgeschlossen. Anfänglich belasteten zwar noch geopolitische Sorgen um den Handelsstreit zwischen den USA und China sowie zur Budgetdebatte in Italien den Leitindex SMI. Doch spätestens mit der Veröffentlichung der besser als erwarteten Konjunkturdaten aus den USA rückten diese Sorgen bei den Anlegern in den Hintergrund. Für die Börse ging es in der Folge mit kräftiger Unterstützung der Schwergewichte Nestlé und Novartis weiter in die Höhe.

Freude bereitete den Anlegern vor allem die Nachricht aus den USA, dass die Firmen dort im August deutlich mehr Aufträge an Land gezogen haben, als dies erwartet wurde. Ausserdem hatte das Handelsministerium frühere Schätzungen bestätigt, wonach die amerikanische Wirtschaft in den Monaten April bis Juni so stark gewachsen war wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Die Leitzinserhöhung der US-Notenbank vom Vorabend wurde indessen am Markt so erwartet. Auch die Aussagen zum weiteren Verlauf der Geldpolitik hätten sich nicht grundlegend verändert, hiess es. Trotz Kritik aus dem Weissen Haus signalisierte die Fed, ihren Kurs moderater Zinsanhebungen auch im kommenden Jahr beizubehalten.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Ende 0,35 Prozent auf 9’112,22 Punkte. Dies nachdem das Barometer im frühen Handel für kurze Zeit sogar unter die Marke von 9’000 Zählern gefallen war. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,17 Prozent auf 1’490,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,29 Prozent auf 10’826,95 Zähler vor. Im SLI standen sich zu Börsenschluss 16 Gewinner und 14 Verlierer gegenüber.

Die deutlichsten Kursgewinne gingen bei den Blue Chips auf das Konto von LafargeHolcim (+2,7%), ohne dass es zum Zementkonzern News gegeben hätte. Aber auch weitere Zykliker wie Schindler (PS: +1,8%), Sika (+0,7%) oder Lonza (+0,6%) waren gefragt.

Am stärksten stützten die Papiere von Novartis mit einem Plus von 0,9 Prozent den Gesamtmarkt. Der Pharmakonzern ist mit dem chinesischen Biopharmaunternehmen Cellular Biomedicine Group (CBMG) eine Lizenz- und Kooperationsabkommen zur Produktion der Zelltherapie Kymriah in China eingegangen, was am Markt gut aufgenommen wurde. Nestlé und die Genussscheine von Roche gaben dem SMI mit je +0,5 Prozent zusätzlich Rückenwind.

Auf der Gegenseite rutschten AMS mit 6,4 Prozent deutlich ab. Die UBS hatte das Kursziel gesenkt. Zwar seien die Verkäufe der neuen iPhones des Apple-Konzerns, der von AMS beliefert wird, scheinbar gut angelaufen, so die UBS-Analysten. Doch seien die Wachstumsaussichten mit Unsicherheiten behaftet.

Unter Druck standen erneut Dufry (-1,4%). Die Aktien des Reisedetailhändlers knüpften damit an die schwache Tendenz der letzten Tage an. In Analystenkreisen werden die Wachstumschancen von Dufry zunehmend vorsichtiger beurteilt. Grössere Abgaben verzeichneten etwa auch Adecco (-1,5%) oder Clariant (-1,2%).

Die Bankenaktien verloren ebenfalls an Wert und folgten damit den am Mittwoch nach dem Zinsentscheid schwächeren US-Finanzwerten. Credit Suisse (-0,5%), UBS (-0,7%) und Julius Bär (-0,6%) gaben in etwa gleich stark nach. Die Bär-Gruppe hatte eine strategische Partnerschaft mit der japanischen Bank Nomura angekündigt, was aber die Kursentwicklung kaum beeinflusste.

Der Kurs von Zurich Insurance ging leicht um 0,1 Prozent hoch. Der Versicherer übernimmt mit einem 80-Prozent-Anteil die Kontrollmehrheit am indonesischen Versicher Adira. Die Nachricht war bereits am Mittwoch durchgesickert. Damit steigt die Zurich in Indonesien zum grössten ausländischen Schaden- und Unfallversicherer auf.

Am breiten Markt war wenig los. Relief Therapeutics fielen mit einem Minus von 5,1 Prozent und Meyer Burger gar mit einem Abschlag von 9,1 Prozent auf. Die Schweizer Börse SIX eröffnete eine Untersuchung gegen Relief Therapeutics wegen möglicher Verletzung der Regelmeldepflichten.

Bei den Gewinnern rückten Obseva (+3,2%) und Implenia (+2,9%) vor. Der Baukonzern baut in Zürich Altstetten für die Swiss Life ein Wohnhaus. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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