Die Schweizerische Graphische Gesellschaft, ein Jahrhundert der Kühnheit

Die Schweizerische Graphische Gesellschaft, ein Jahrhundert der Kühnheit
Claudio Moser (Aarau, 1959), Instrumental, 2001, Gedruckt von Inter-Colorfoto AG, Basel, Inkjet in Schwarzblau, 700 x 1883 mm (Bild), 915 x 2125 mm (Blatt), CdAG, Abonnement, inv. E 2001-0029. (© 2018, ProLitteris, Zürich)

Genf – Das Cabinet d’arts graphiques würdigt die Schweizerische Graphische Gesellschaft (SGG) anlässlich ihres hundertjährigen Bestehens mit einer Ausstellung, die den visuellen Reichtum und die technische Vielfalt ihrer Editionen zeigt. Von der ersten 1918 herausgegebenen Druckgrafik, Paysanne s’habillant von Édouard Vallet, bis zur Lithografie Sans titre von Wade Guyton oder Frames, Branch & Leaf von Paul Coldwell, die vor kurzem erschienen sind, bietet diese Schau einen Parcours an, der ein ganzes Jahrhundert umfasst.

Die Schweizerische Graphische Gesellschaft wurde im September 1917 in Zürich gegründet, um die Produktion von Druckgrafiken durch zeitgenössische Schweizer Kunstschaffende zu fördern. Seit 1918 gibt sie jährlich eines oder mehrere Werke (Grafikblätter, Multiples oder Portfolios) heraus, die sie an ihre 125 sorgfältig ausgewählten Mitglieder verteilt. Zusammen mit mehreren Schweizer Museen gehört das Genfer Musée d’art et d’histoire zu den Gründungsmitgliedern. Abgesehen von Privatsammlern und inländischen Einrichtungen interessierten sich viele internationale Institutionen für die Tätigkeit der SGG, darunter das British Museum in London, die Albertina in Wien, die Bibliothèque nationale de France in Paris, das Kupferstichkabinett Dresden und die Public Library in New York.

Ursprünglich auf Schweizer Kunstschaffende beschränkt, öffnet sich die SGG seit den 1920er-Jahren auch Künstlern, die eng mit der Schweiz verbunden sind, wie Ernst Ludwig Kirchner (1927), Paul Klee (1929) und Emil Nolde (1935). Seit den 1990er-Jahren nehmen die Aufträge an ausländische Künstler zu, wie die Werke von Eduardo Chillida, Roni Horn, Rosemarie Trockel, Katharina Fritsch oder Wade Guyton zeigen. Gleichzeitig engagiert sich die Gesellschaft weiterhin aktiv für einheimische Kunstschaffende, indem sie Arbeiten von John M Armleder (1986), Markus Raetz (1991), Philippe Decrauzat (2010) oder Claudia Comte (2015) herausgibt.

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens der SGG wünschte das Cabinet d’arts graphiques des Musée d’art et d’histoire die Gesellschaft mit einer Ausstellung zu würdigen, die den Reichtum und die Vielfalt ihrer Editionen zeigt. Eine Auswahl von hundert repräsentativen Werken von rund sechzig Kunstschaffenden (von 255 veröffentlichten Werken von 220 Künstlern) bietet ein unvergleichliches Panorama der druckgrafischen Produktion und der künstlerischen Bewegungen der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert. (Musée d’art et d’histoire/mc/ps)

Kuratorium
Christian Rümelin, Leiter des Cabinet d’arts graphiques des Musée d’art et d’histoire

Informationen
Cabinet d’arts graphiques Promenade du Pin, 5 – 1204 Genf
Montags geschlossen
Eintritt frei
Eröffnung am 18. Oktober 2018 um 18 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 3. Februar 2019

Publikation
100/125. Hundert Jahre Schweizerische Graphische Gesellschaft
Koedition der SGG und Scheidegger & Spiess
In deutscher und französischer Ausgabe, 320 Seiten, CHF 55.-
Verkauf am Eingang des Cabinet d’arts graphiques während der Ausstellung

Musée d’art et d’histoire

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