EU-Schluss: ESTX50 sinkt 0,4% auf 3’243 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 sinkt 0,4% auf 3’243 Punkte

Paris –  Schwache Umsätze von Danone und eine heftige Gewinnwarnung des Gesundheitskonzerns Fresenius haben Investoren zum Beginn der Saison der Quartalszahlen erneut vorsichtig werden lassen. Die Kurse der beiden Unternehmen kamen am Mittwoch stark unter Druck. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,44 Prozent auf 3243,08 Punkte nach. Am Vortag hatten starke Quartalszahlen und Ausblicke mehrerer US-Konzerne auch die Kurse an Europas Börsen noch nach oben getrieben.

Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets sprach mit Blick auf Danone und Fresenius denn auch von «sehr enttäuschenden Ergebnissen». Daneben hätten aber auch die schwachen Pkw-Neuzulassungen in Europa im September auf die Stimmung an den Börsen gedrückt. Vor dem Hintergrund der neuen Abgasregeln waren diese um fast ein Viertel eingebrochen. Der europäische Automobilsektor war mit einem Minus von knapp zwei Prozent grösster Verlierer im Branchentableau.

Deutlich stärker als an den übrigen westeuropäischen Börsen ging es zur Wochenmitte in Italien abwärts. In Mailand fiel der Leitindex FTSE-Mib um 1,33 Prozent. Der wegen hoher Schulden umstrittene Haushalt des Landes trifft auf Widerstand der EU. Der deutsche Kommissar Günther Oettinger sagte am Mittwoch, es sei seiner Meinung nach wahrscheinlich, dass die Brüsseler Behörde Italien um Korrekturen bei dem jüngst eingereichten Entwurf bitten werde. Für den Pariser Cac 40 ging es um 0,54 Prozent auf 5144,95 Punkte abwärts. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,07 Prozent auf 7054,60 Punkte weniger stark nach.

Zweitgrösster Kursverlierer im Cac 40 hinter dem Autobauer PSA waren Aktien von Danone mit einem Abschlag von mehr als 4 Prozent. Der französische Lebensmittelkonzern war im dritten Quartal von einer schwächeren Nachfrage nach Babynahrung in China gebremst worden.

Im Technologiesektor stiessen einige gute Unternehmensnachrichten auf positives Echo, so dass der Branchenindex im europäischen Vergleich mit plus 0,39 Prozent zu den Favoriten zählte. Für gute Laune sorgte unter anderem der kräftige Nutzerzuwachs des Videostreaming-Dienstes Netflix . Auch Lam Research , ein US-Hersteller von Produktionsanlagen für Wafer, hatte mit erfreulichen Geschäftszahlen die Anleger überzeugt.

Auch die Geschäfte des Chip-Ausrüsters ASML laufen weiter rund, was die Aktien mit plus 3,47 Prozent an die EuroStoxx-Spitze hievte. Wegen einer anhaltend guten Nachfrage nach Lithografie-Anlagen steigerten die Niederländer Umsatz und Ertrag deutlich. Auch lobten Experten den «soliden» Ausblick des Unternehmens. Im Fahrwasser der ASML-Aktien legten auch die Papiere des Chip-Produzenten STMicroelectronics um 0,81 Prozent zu.

In London stachen die Asos-Papiere mit einem Plus von fast 17 Prozent hervor. Der Online-Modehändler hatte beim Vorsteuergewinn die Erwartungen übertroffen. Papiere von Flybe brachen dagegen um 40 Prozent auf ein Rekordtief ein. Der Billigflieger hatte mitgeteilt, dass der bereinigte Gewinn in diesem Jahr die Markterwartungen verfehlen dürfte.

An der Börse in Zürich büssten die Anteilscheine von Roche anfängliche Gewinne ein und verloren fast 2 Prozent. Der Pharmakonzern bleibt zwar dank neuer Medikamente im Aufwind. Analyst Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier warnte aber vor einem herausfordernden Jahr 2019. Dann würden in den USA Nachahmerprodukte von wichtigen Biopharmazeutika zugelassen.(awp/mc/cs)

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