EU-Schluss: ESTX50 stagniert bei 3’211 Punkten

EU-Schluss: ESTX50 stagniert bei 3’211 Punkten

Paris – Vor dem Wochenende hat an Europas Börsen die Zurückhaltung überwogen. Erst mit kräftigem Rückenwind von der Wall Street machte der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 am Freitag in den letzten beiden Handelsstunden vorangegangene Verluste wieder wett. Er beendete den Handel nahezu unverändert bei 3210,82 Punkten. Auf Wochensicht steht damit ein Plus von rund einem halben Prozent zu Buche.

Anfangs hatten noch schwache Wachstumsdaten aus China und die immer wiederkehrenden Sorgen um Italiens Staatsverschuldung die Kurse belastet. Doch als im frühen Handel an der Wall Street die Papiere grosser Konzerne wie Procter & Gamble , American Express und Paypal nach starken Quartalszahlen nach oben schnellten, hellte sich auch die Stimmung an Europas Märkten wieder ein wenig auf.

Der Pariser Cac 40 verlor dagegen 0,63 Prozent auf 5084,66 Punkte. Zu schwer wogen ein enttäuschender Marktausblick des Reifenherstellers Michelin und eine Gewinnwarnung des Mischkonzerns Bouygues , beide Kurse brachen ein. In London legte der FTSE 100 dagegen um 0,32 Prozent auf 7049,80 Zähler leicht zu.

Am schlechtesten schnitten im Branchenvergleich die Automobilhersteller und -zulieferer ab: Der Branchenindex verlor knapp drei Prozent. Ausschlaggebend für die Verluste waren eine Gewinnwarnung von Daimler sowie eine enttäuschende Umsatzprognose des französischen Reifenherstellers Michelin. Dieser rechnet mit sinkenden Umsätzen im weiteren Jahresverlauf. Zudem reduzierte das Unternehmen wegen einer schwächeren Nachfrage aus China und Belastungen von der Einführung eines neuen Abgastests die Wachstumsprognosen für den gesamten Markt.

Michelin-Aktien brachen daraufhin um mehr als 11 Prozent ein. Der Kurs des Konkurrenten Pirelli verlor rund 5 Prozent, obwohl Unternehmenschef Marco Tronchetti Provera in einem Interview gesagt hatte, er sehe keinerlei Abkühlung des Marktes im kommenden Jahr.

Bouygues sackten nach einer Gewinnwarnung um fast 12 Prozent ab. Wegen Problemen in der Bausparte rechnet der Mischkonzern in diesem Jahr nicht mehr mit einem höheren Gewinn als im vergangenen Jahr. Das belastete auch den Kurs des Baukonzerns CRH , der um gut 3 Prozent fiel und damit schwächster Titel im EuroStoxx 50 waren.

Aktien des Lkw-Bauers Volvo drehten trotz starker Zahlen für das dritte Quartal nach einem positiven Auftakt ins Minus und verloren gut 2 Prozent. Sie litten unter der ausgeprägten Branchenschwäche.

Papiere von Unilever setzten sich dagegen mit einem Plus von 2,78 Prozent an die Spitze des EuroStoxx 50. Das französische Investmenthaus Bryan Garnier hatte die Einstufung der Aktien des Konsumgüterkonzerns von ?Neutral? auf ?Buy? angehoben. Zudem bekräftigte die Investmentbank UBS das Kaufvotum für Unilever.(awp/mc/cs)

Euronext

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