US-Schluss: Dow macht 0,3% auf 25’444 Punkte gut

US-Schluss: Dow macht 0,3% auf 25’444 Punkte gut

New York – Trotz starker Quartalszahlen und Jahresprognosen mehrerer grosser US-Konzerne ist dem Aktienmarkt am Freitag etwas die Luft ausgegangen. Zwar rettete der Dow Jones Industrial ein kleines Plus von 0,26 Prozent auf 25’444,34 Punkte aus dem Handel. Im Tageshoch hatte der Index jedoch noch um knapp ein Prozent zugelegt. Eine kräftige Gegenbewegung auf die hohen Verluste vom Vortag blieb aus. Auf Wochensicht verbuchte der Dow einen Aufschlag von 0,4 Prozent.

«Noch boomt die Konjunktur in den USA, doch dürfte das nicht von Dauer sein», sagte Edgar Walk, Chefvolkswirt der Metzler Bank. So zeige der Wohnimmobilienmarkt, bislang ein Indikator für die Konjunkturaussichten, bereits Anzeichen der Schwäche. Im September fiel die Zahl der Hausverkäufe in den USA deutlich stärker als erwartet. «Ein schwacher Wohnimmobilienmarkt war in der Vergangenheit immer ein Vorbote für eine Wachstumsabschwächung der Gesamtwirtschaft», so Walk.

Gegenwind kam auch von den Zinsen, vor allem bei Anleihen mit kurzen Laufzeiten. Die Rendite zweijähriger Staatspapiere stieg am Freitag auf den höchsten Stand seit fast elf Jahren. Sie nähert sich immer mehr der Marke von drei Prozent. Damit werden einerseits Anleihen attraktiver in Relation zu Aktien, andererseits verteuert sich die Refinanzierung von Unternehmen.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,04 Prozent auf 2767,78 Punkte nach. Der Technologie-Index Nasdaq 100 verlor 0,12 Prozent auf 7107,23 Zähler.

Für eine geradezu euphorische Stimmung sorgte der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble. Der Hersteller von Ariel, Gillette und Pampers hatte den Gewinn im ersten Geschäftsquartal um 12 Prozent gesteigert. Der Kurs schnellte daraufhin um fast 9 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang des Jahres. Mit diesem Rückenwind gewannen die Titel des Konkurrenten Colgate-Palmolive 3 Prozent.

Der Kreditkarten-Riese American Express hatte dank der boomenden US-Wirtschaft, ausgabefreudiger Kunden und niedrigerer Steuern weiter glänzend verdient. Für die Papiere ging es um 3,78 Prozent nach oben, Aktien des Kontrahenten Visa legten ebenfalls zu um 0,57 Prozent.

Die Anteilscheine von Paypal sprangen sogar um fast 10 Prozent nach oben. Der im Zuge der boomenden US-Wirtschaft florierende Internethandel hatte dem Bezahldienst im Sommer gute Geschäfte ermöglicht. «Die Dynamik bleibt hoch», sagte Analyst Tien-Tsin Huang von JPMorgan, der weiter zum Kauf der Aktien riet.

Unter grossen Druck gerieten dagegen die Aktien von Ebay. Eine Abstufung von «Buy» auf «Hold» durch den Broker Stifel liess die Papiere um fast 9 Prozent auf den niedrigsten Kurs seit fast zwei Jahren einbrechen. Analyst Scott Devitt verwies zur Begründung darauf, dass die Ergebnisse von Paypal auf ein schwaches Handelsgeschäft von eBay im dritten Quartal hindeuteten.

Aktien von DowDupont verloren in dem freundlichen Marktumfeld 1,86 Prozent. Nur knapp ein Dreivierteljahr vor der geplanten Abspaltung seiner Agrar-Tochter schreibt der Chemieriese Milliarden auf diese ab. Unter anderem macht der Handelskrieg zwischen den USA und China der Agrarbranche in den USA zu schaffen.

Papiere von Walt Disney stiegen um 2,34 Prozent. Der Medien- und Unterhaltungskonzern habe nun die richtige Mischung von Aktivitäten, um erfolgreich zu sein, schrieb Analyst Kannan Venkateshwar von der britischen Investmentbank Barclays.

Der Eurokurs legte im US-Handel weiter zu und notierte zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,1510 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1470 (Donnerstag: 1,1505) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8718 (0,8692) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt gaben richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 97 10/32 Punkte nach und rentierten mit 3,194 Prozent. (awp(mc/ps)

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