Schindler bleibt mit Wachstum hinter Erwartungen zurück

Schindler bleibt mit Wachstum hinter Erwartungen zurück
Schindler-CEO Thomas Oetterli. (Foto: Schindler)

Ebikon – Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat in den ersten neun Monaten 2018 mehr umgesetzt und den Gewinn klar gesteigert. Die Profitabilität wurde aber durch Gegenwind von den Währungen und steigende Materialpreise beeinträchtigt, was operative Verbesserungen nivellierte. Die Erwartungen der Analysten wurden verfehlt und die Aktie reagiert mit deutlichen Abgaben.

Schindler konnte in allen Regionen und allen Produktgruppen zulegen. Der Auftragseingang stieg um 7,1 Prozent auf 8,65 Milliarden Franken und der Umsatz um 7,9 Prozent auf 7,94 Milliarden. In Lokalwährungen betrug das Wachstum 6,8 bzw. 7,6 Prozent.

«Wir konnten trotz des Gegenwindes von den Währungen Wachstum erreichen und die Marge trotz der steigenden Rohmaterialpreise stabil halten», sagte CEO Thomas Oetterli am Dienstag an einer Telefonkonferenz. Dies und der Preisdruck hätten jedoch eine Margensteigerung verhindert. Zudem habe sich der Anteil der oft weniger profitablen Grossprojekte deutlich erhöht.

Steigerung der Marge bleibt Herausforderung
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT legte um 7,7 Prozent auf 926 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge betrug unverändert 11,7 Prozent. Der Konzerngewinn erhöhte sich durch eine Steuerrückzahlung stärker um 15,1 Prozent auf 746 Millionen Franken.

«Im aktuellem Umfeld bleibt die Steigerung der Marge eine Herausforderung», sagte Oetterli weiter. Die strategischen Initiativen, etwa die Überarbeitung des Produktportfolios und die Einführung eines modularen Baukastensystems, seien auf Kurs. Hier würden sich die Effekte in der Profitabilität jedoch erst schrittweise zeigen.

Stabile Volumen in China
Angetrieben wurde die Nachfrage insbesondere durch den höheren Auftragseingang in der Region Amerika, die das höchste Wachstum erzielte, gefolgt von den Regionen EMEA und Asien-Pazifik. Der wichtige Markt China habe stabile Volumen erreicht, wobei der Preisdruck bei grösseren Projekten weiter hoch sei. Indien habe ein starkes Neuinstallationsgeschäft aufgewiesen, und in Europa hätten sowohl der Norden als auch der Süden Wachstum gezeigt. Im Süden würden aber einige Länder, wie etwa die Türkei, Anlass zu Sorge bieten.

An den Zielen für das Gesamtjahr hält die Gruppe fest: Schindler geht für 2018 weiter von einem Umsatzwachstum (in Lokalwährungen gerechnet) von 5 bis 7 Prozent aus. Und beim Konzerngewinn wird weiterhin ein Wert in der Bandbreite von 960 Millionen bis 1,01 Milliarden Franken angepeilt. Das Management erwartet, dass sich die in den letzten neun Monaten beobachteten Markttrends fortsetzen werden.

Volatile Materialpreise und steigende Löhne erwartet
Mit Blick in die Zukunft rechnet der Schindler-Chef weiter mit volatilen Preisen bei den Rohmaterialien wie etwa Stahl und Aluminium. Hier rechne er in den kommenden Monaten mit weiterem Druck, aber auf dem aktuellen Level oder etwas tiefer. In einigen Märkten habe man mit Preissteigerungen reagieren können, in anderen habe dies einen direkten Einfluss auf die Volumen. Bei den Arbeitskosten rechnet Oetterli mit einem Anstieg im kommenden Jahr.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Schindler die Erwartungen von Analysten zumeist leicht unterschritten. Dies kommt an der Börse schlecht an. Die Schindler Partizipationsscheine verlieren bis Börsenschluss 9% auf 202,80 Franken.  (awp/mc/ps)

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