US-Schluss: Dow büsst 1,2% auf 24’688 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 1,2% auf 24’688 Punkte ein

New York – Die Wall Street hat am Freitag ihre zwischenzeitlich heftigen Kursverluste bis Handelsende etwas eingedämmt. Die Erholungsrally vom Vortag blieb damit aber ein Strohfeuer. Vor allem die Technologiebörse Nasdaq litt unter enttäuschenden Geschäftsberichten der Internet-Giganten Amazon und Alphabet.

Zum Schluss verlor der Dow Jones Industrial noch 1,19 Prozent auf 24’688,31 Punkte. Damit verbuchte der US-Leitindex ein Wochenminus von knapp drei Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag letztlich um 1,73 Prozent auf 2658,69 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste angesichts der Kursverluste der Schwergewichte Amazon und Alphabet 2,34 Prozent auf 6852,40 Zähler ein.

Am Vorabend nach Börsenschluss hatten sowohl der Online-Händler als auch die Google-Mutter mit ihrem Quartalsumsatz enttäuscht. Amazon meldete sogar den zweiten Wachstumsrückgang in Folge. Der deutliche Gewinnanstieg versöhnte die Anleger nicht: Die Aktien sanken um knapp acht Prozent. Die Alphabet-Titel verloren trotz deutlich gestiegener Erlöse und Gewinne annähernd zwei Prozent – Analysten hatten auf noch bessere Resultate gehofft. Die Papiere beider Unternehmen hatten allerdings am Donnerstag vor der Zahlenvorlage deutlich zugelegt.

Die ebenfalls mit Vorschuss-Lorbeeren bedachten Snap-Aktien stürzten am Freitag um rund zehn Prozent ab. Das Unternehmen hinter der Foto-App Snapchat hatte für das Sommerquartal einen weiteren Rückgang der Nutzerzahlen berichtet. Zudem rechnet Snap nicht mit einer raschen Trendwende.

Schlechte Nachrichten kamen aber nicht nur aus der Technologiebranche: Der Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive meldete für das abgelaufene Quartal seinen ersten organischen Umsatzrückgang seit mehr als zehn Jahren. Zudem litt der Gewinn unter Kosten aus dem laufenden Sparprogramm, höheren Ausgaben für Werbung sowie Belastungen im Zuge der US-Steuerreform. Dies drückte die Aktien mit über sechseinhalb Prozent ins Minus.

Einzig Intel konnte die Anleger vor dem Wochenende mit seinen Zahlen überzeugen, was sich in einem Kursanstieg von gut drei Prozent und dem Dow-Spitzenplatz widerspiegelte. Der Umsatz des weltweit zweitgrössten Chipkonzerns im dritten Quartal übertraf selbst die höchste Analystenerwartung. Zudem blickt der Konzern nun auch optimistischer in die Zukunft.

Beim Elektroautobauer Tesla dämmte ein Zeitungsbericht, wonach das FBI die Produktionsdaten des «Model 3» unter die Lupe nimmt, das Kursplus nur temporär ein: Die Aktien schlossen rund fünf Prozent fester.

Die von der US-Staatsanwaltschaft in San Francisco geleiteten strafrechtlichen Untersuchungen gegen Tesla seien in den letzten Wochen intensiviert worden, schrieb das «Wall Street Journal» unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Teslas Pressestelle räumte auf Nachfrage zwar ein, dass das Justizministerium in diesem Jahr Dokumente zu den Prognosen der Model-3-Produktion angefordert habe. Das sei jedoch vor Monaten schon geschehen, man habe bei der Aufforderung kooperiert und seitdem keine weiteren Anfragen, geschweige denn eine Vorladung erhalten.

Der zeitweise schwächelnde Eurokurs zog im US-Geschäft etwas an. Daran änderte auch die von der Ratingagentur Standard & Poor’s angedrohte Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens wenig: Zuletzt stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,1411 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1345 (Donnerstag: 1,1416) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8815 (0,8760) Euro gekostet. Am Markt für US-Staatsanleihen gewannen richtungweisende Papiere mit zehn Jahren Laufzeit 10/32 Punkte auf 98 9/32 Punkte und rentierten mit 3,08 Prozent. (awp/mc/ps)

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