US-Schluss: Dow springt 2,1% auf 26’180 Punkte hoch

US-Schluss: Dow springt 2,1% auf 26’180 Punkte hoch

New York – Der Ausgang der Zwischenwahlen zum US-Kongress hat die US-Aktienmärkte am Mittwoch beflügelt. Sämtliche Leitindizes schlossen nur knapp unter ihren Tageshöchstständen. Der Dow Jones Industrial überwand im Verlauf die Marke von 26’000 Punkten und stieg auf den höchsten Stand seit vier Wochen. Letztlich gewann der US-Leitindex 2,13 Prozent auf 26’180,30 Punkte. Damit summiert sich das Dow-Plus seit dem Zwischentief Ende Oktober auf rund 8,5 Prozent.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Mittwoch um 2,12 Prozent auf 2813,89 Punkte nach oben. Der Technologieindex Nasdaq 100 legte gar um 3,07 Prozent auf 7203,13 Punkte zu.

Während die Republikaner um Präsident Donald Trump die Mehrheit im Senat halten konnten, mussten sie das Repräsentantenhaus erstmals seit acht Jahren wieder an die Demokraten abgeben. Diese dürften Trump das Regieren erschweren, hierin sind sich die meisten Beobachter einig.

«Alles wie erwartet», kommentierte Chefanalyst Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank . Unsicherheit und enttäuschte Erwartungen von Investoren wären «Gift für die Stimmung an den Aktienbörsen» gewesen. Somit bedeute das Wahlergebnis erst einmal Entspannung. Ähnlich sah es Mohammed Kazmi, Portfolio Manager der Bank UBP: «Dieses Wahlergebnis sollte kurzfristig als leicht positiv für die Risikomärkte angesehen werden». Die Finanzmärkte hätten «ein Ereignis mit grossem Risikopotenzial überwunden», die Unsicherheit sei damit zunächst ausgeräumt.

Aus Branchensicht präsentierten sich einige Technologie-Schwergewichte in starker Form. So verzeichneten die Aktien von Alphabet, Apple, Microsoft und Netflix Kursaufschläge zwischen 3,0 und 5,4 Prozent.

Den Vogel schossen aber die Anteilsscheine von Amazon mit einem Plus von fast 7 Prozent ab. Seit ihrem Zwischentief Ende Oktober bei 1476 Dollar haben sich die Aktien damit bereits wieder um 19 Prozent erholt. Der weltgrösste Online-Händler kündigte am Mittwoch an, sein Lebensmittelangebot um 8 auf 22 US-Städte auszuweiten. Am Vortag hatte das «Wall Street Journal» gemeldet, Amazon wolle zwei weitere Hauptsitze eröffnen, statt nur einem.

Im Dow standen die Aktien von UnitedHealth mit einem Kursplus von 4,2 Prozent als Dow-Spitzenreiter im Fokus. Laut dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» dürfte der US-Krankenversicherer zu den Hauptprofiteuren von Volksabstimmungen in den Bundesstaaten Nebraska, Idaho und Utah gehören. Denn die Mehrheit der Wähler in diesen Staaten habe für die Ausweitung der staatlichen Krankenversicherung Medicaid für Menschen mit geringem Einkommen gestimmt. Auch andere Papiere aus dem Gesundheitssektor wie Pfizer oder Merck & Co verteuerten sich deutlich.

Das Modeunternehmen Michael Kors enttäuschte hingegen mit seinen Quartalszahlen und einer gekappten Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Papiere brachen um fast 15 Prozent ein.

Die Papiere des Dialyse-Dienstleisters DaVita schnellten um knapp 10 Prozent nach oben. Sie profitierten vom Ausgang eines Volksentscheids zur Dialyseversorgung in Kalifornien. Das Bürgerbegehren über Änderungen bei der Vergütung von Behandlungen war nicht durchgekommen. Damit ist viel Unsicherheit und Risiko aus dem Papier des Dialysespezialisten gewichen.

Freude herrschte auch bei den Aktionären des Brokers Investment Technology Group (ITG). Dieser wird vom Hochfrequenzhändler Virtu Financial für rund eine Milliarde US-Dollar übernommen. Aktien von ITG zogen um gut 8 Prozent an. Aber auch die Papiere von Virtu Financial gewannen fast 4 Prozent, denn das Unternehmen erhält mit dem Zukauf einen Zugang zu den institutionellen Kunden des Brokers.

Der Eurokurs hat am Mittwoch vom Ausgang der US-Kongresswahl profitiert, aber seinen Vorsprung aus dem europäischen Handel im US-Geschäft nicht ganz verteidigen können. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1438 US-Dollar, während sie in Europa bis auf 1,1499 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1487 Dollar festgesetzt. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen sanken um 1/32 Punkte auf 99 3/32 Punkte und rentierten mit 3,23 Prozent. (awp/mc/ps)

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