CH-Schluss: SMI gibt 0,7 Prozent auf 8781 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,7 Prozent auf 8781 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag nicht auf Touren gekommen und hat den ganzen Tag über nicht aus dem roten Bereich gefunden. Der Leitindex SMI bewegte sich dabei in einem Band von nur 60 Punkten um die Marke von 8’800 Zählern. Händler sprachen von einem trägen Handel mit tiefen Volumina; dies habe zum Teil auch für etwas zufällige Bewegungen gesorgt.

Der Hauptgrund dafür war, dass die US-Börsen wegen des «Thanksgiving»-Feiertags geschlossen blieben und die US-Investoren auch dem hiesigen Handel fernblieben. Die leichten Einbussen nach dem positiven Vortag erklärten sich Analysten mit den anhaltenden Sorgen um Italien, wo Regierungsvertreter ihre unnachgiebige Haltung im Budgetstreit mit der EU bekräftigten. Positiv zur Kenntnis genommen wurden hingegen Fortschritte im Brexit-Dossier, wo sich die Unterhändler nun im Prinzip einig sein sollen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,68 Prozent tiefer bei 8’781,29 Punkten. Diese Woche hat der SMI somit schon knapp 170 Punkte verloren, womit vor dem letzten Handelstag die Chancen auf eine positive Wochenbilanz gering sind. Der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste am Donnerstag um 0,55 Prozent auf 10’286,86 und der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) 0,63 Prozent auf 1’359,76 Zähler ein. Bei den 30 Blue Chips schlossen 22 im Minus und nur acht im Plus.

Tagesverlierer im SMI/SLI waren Vifor Pharma (-2,0%), welche von einer Kurszielsenkung durch Kepler Cheuvreux belastet wurden. Die Analysten kamen zum Schluss, dass Vifor wie kein anderes Pharmaunternehmen durch einen neuen Therapieansatz bei Anämie (Blutarmut) unter Druck geraten könnte.

Deutliche Einbussen verzeichneten dahinter die Grossbankenpapiere der Credit Suisse (-1,6%). Auch mit den UBS-Valoren (-1,2%) ging es relativ deutlich bergab. Beide Titel hatten sich am Vortag überdurchschnittlich stark gezeigt.

Zu den grössten Verlierern zählten weitere Titel, die am Vortag bei der damaligen technischen Erholung noch zugelegt hatten. Dazu gehörten insbesondere die Papiere des Halbleiterherstellers AMS (-1,5%), welche damit ihre Talfahrt wieder aufnahmen.

Verluste von mehr als 1 Prozent erlitten ausserdem noch LafargeHolcim, Clariant, ABB, Swiss Re und Logitech.

Bei der Zurich (-0,9%) hielt sich die Aufregung über Aussagen von Konzernchef Mario Greco in Grenzen. Er sprach sich gegen einen grossen Zusammenschluss aus. Zurich wird immer wieder als mögliches Übernahmeziel für die Allianz oder für die italienische Generali genannt, wobei unter Händlern zuletzt die Allianz als mögliche Käuferin etwas stärker in den Fokus gerückt war.

Die drei Schwergewichte fielen für einmal nicht gross auf und rangierten im Mittelfeld. Dies galt auch für Roche (-0,7%), obwohl der Pharmakonzern eine weitere Zulassung für das Krebsmedikament Venclexta vermeldete. Der Handel bei den drei Schwergewichten war im übrigen symptomatisch für die relative Ruhe an der hiesigen Börse: Bei allen drei Titeln waren die gehandelten Volumina sehr tief und betrugen zum Teil nur gut die Hälfte eines durchschnittlichen Wertes.

Bei den wenigen Gewinnern stachen Sonova (+3,1%) positiv hervor. Die Papiere des Hörgeräteherstellers hatten schon am Vortag deutliche Avancen verzeichnet und damit die Scharte vom Dienstag ausgewetzt, als das Unternehmen mit seinen Halbjahreszahlen 2017/18 enttäuscht hatte.

Relativ deutlich legten dahinter einzig Kühne+Nagel (+0,7%) sowie Temenos (+0,6% auf 121,40 Franken) zu. Bei den «Qualitätstechnologie-Papieren» des Bankensoftwareherstellers hätten wohl Schnäppchenjäger zugeschlagen, war im Handel zu hören. Die Temenos-Aktie war seit dem Spätsommer von gut 180 auf unter 120 Franken abgestürzt.

Im breiten Markt fielen die Aktien von Carlo Gavazzi (+5,3%) nach der Vorlage von Halbjahreszahlen positiv auf. Gut liefen auch die Bobst-Titel (+6,7%) nach einem positiven Analystenkommentar.

Auf der anderen Seite gaben Zehnder (-7,8%) und Aryzta (-6,5%) besonders stark nach. Bei Aryzta kritisierte ein Analyst die nach wie vor geringe Visibilität. (awp/mc/pg)

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