Deutsche Industrie erhält mehr Aufträge – Erholung im Auto-Sektor

Deutsche Industrie erhält mehr Aufträge – Erholung im Auto-Sektor
(Bild: Eisenhans / Fotolia)

Wiesbaden – Die deutsche Industrie hat dank einer hohen Nachfrage aus Euro-Ländern und einer Erholung in der Autoindustrie den dritten Monat in Folge einen Auftragszuwachs verbuchen können. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Donnerstag betrug die Steigerung 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet. Der Anstieg vom September wurde nach neuen Daten von 0,3 auf 0,1 Prozent korrigiert. Im August hatte es ein kräftiges Plus gegeben.

Die deutsche Industrie profitiere von einer Erholung in der Autoindustrie, kommentierte Ralph Solveen, Experte bei der Commerzbank. «Wegen der grossen Probleme bei der Umstellung auf den neuen WLTP-Standard bei der Emissionsmessung und der dadurch verursachten Einbrüche bei Auftragseingängen und Produktion im Auto-Sektor» gebe es hier nun einen nachgezogenen Schub an Aufträgen. Im Oktober sind demnach in der Autoindustrie die Aufträge gegenüber dem Vormonat um gut 4 Prozent gestiegen.

Seit dem 1. September dürfen keine Fahrzeuge mit alten Prüfstandards mehr zugelassen werden. Der Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ist verbindlich. Probleme mit der Umstellung führten in den Monaten Juli und August etwa bei Volkswagen zu einem Abverkauf alter Autos.

Inlandaufträge rückläufig
Insgesamt bekam die deutsche Industrie aber weniger Aufträge aus dem Inland. Die Bestellungen aus Deutschland gingen im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Prozent zurück. Dies konnte jedoch durch eine hohe Nachfrage aus dem Ausland ausgeglichen werden – vor allem aus dem Euroraum, wo die Aufträge um 7,3 Prozent zulegten.

Auch wenn der leichte Anstieg der Aufträge im Oktober auf schwankungsanfällige Faktoren zurückzuführen sei, stütze die sich in den Auftragseingängen abzeichnende Stabilisierung der Industrie «unsere Erwartung, dass der Aufschwung auch im kommenden Jahr weitergehen wird», schreibt Solveen. (awp/mc/ps)

Statistisches Bundesamt

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