Boeing und Embraer einigen sich auf millliardenschwere Zusammenarbeit

Boeing und Embraer einigen sich auf millliardenschwere Zusammenarbeit
Boeing-CEO Dennis Muilenburg. (Foto: Boeing)

São Paulo / Chicago – Die Flugzeugbauer Boeing und Embraer haben sich auf Bedingungen für ihren geplanten Zusammenschluss geeinigt. Im Zuge des Deals soll der US-Konzern Boeing für 4,2 Milliarden US-Dollar (3,7 Mrd Euro) 80 Prozent am Verkehrsflugzeug- und Service-Geschäft der brasilianischen Embraer übernehmen, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Allerdings müssen die brasilianische Regierung, die Aktionäre sowie die Behörden dem Deal erst noch zustimmen. Dann könnte der Zusammenschluss bis Ende 2019 Wirklichkeit werden.

Die Unternehmen arbeiten bereits länger zusammen. Ende 2017 bestätigten sie Gespräche über einen teilweisen Zusammenschluss, im Juli nannten sie die vorläufigen Konditionen. Erschwert wurde das Bündnis durch politischen Widerstand aus Brasilien, da Embraer auch Militärflugzeuge und Sicherheitstechnik entwickelt und baut. Der Staat hält an Embraer eine sogenannte Goldene Aktie und kann damit weitreichende Entscheidungen blockieren.

Im Kielwasser von Airbus
Mit dem Deal folgen Boeing und Embraer ihrem europäischen Rivalen Airbus und dem kanadischen Flugzeugbauer Bombardier. Nach einer finanziellen Schieflage von Bombardier hat Airbus im Sommer die Mehrheit an dessen jüngstem Mittelstreckenjet C-Serie übernommen und vermarktet ihn jetzt unter dem Namen Airbus A220.

Auch Boeing will seine Produktpalette mithilfe der Brasilianer ergänzen. Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben Bombardier der zweite wichtige Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. Die E2-Jets kommen üblicherweise auf rund 80 bis 130 Sitzplätze. Der kleinste aktuelle Boeing-Jet 737-MAX-7 bietet typischerweise Platz für 138 bis 153 Passagiere. Am oberen Ende steht die Boeing 747-8 mit über 400 Plätzen.

Bei der jetzt geplanten Transaktion soll Embraers Verkehrsflugzeug- und Service-Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen eingehen, an dem Boeing 80 Prozent und Embraer 20 Prozent der Anteile hält. Zudem übernimmt Boeing knapp die Hälfte der Anteile an einem Unternehmen zur Vermarktung von Embraers Militärtransporter KC-390. (awp/mc/ps)

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