Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Zahl der Gewinnwarnungen wird bedrohlich

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Zahl der Gewinnwarnungen wird bedrohlich
Robert Jakob

Von Robert Jakob

In zwei Kernsektoren der Wirtschaft hagelt es Gewinnwarnungen: Automotive und IT. Das Schweizer Milliardenunternehmen Autoneum verlor am letzten Handelstag der Woche ein Drittel seiner Börsenkapitalisierung. Zu den Kunden des Unternehmens zählen alle bedeutenden Fahrzeughersteller der Welt.

Sowohl in der Autoindustrie als auch in der Informationstechnologie werden Absatzprobleme von den grossen Herstellern an die Zulieferer weitergereicht. Das ist alarmierend, denn dahinter steckt ein jahrzehntealtes System, das selbst wiederum oft den Beginn einer Systemkrise einläutet.

Notpläne kommen aus der Schublade
Vordergründig machen die Firmenchefs in Optimismus: Die Lage der Weltwirtschaft sei besser als die Stimmung. Die Stimmungsindikatoren werden jedoch Monat für Monat schlechter. Insbesondere die als Vorlaufindikatoren beliebten Einkaufsmanagerindizes (EMI) tendieren durch die Bank südwärts. Mit 51,8 Punkten gab der saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index im November den vierten Monat in Folge nach und fiel auf ein 31-Monatstief. Werte von über 50% gelten aber immer noch als expansiv. Vor genau einem Jahr gab der vom deutschen Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik errechnete Index jedoch mit 63,3% ein deutlich positiveres Signal.

Was wird wohl als erstes da sein, das Ei oder das Huhn? In den Teppichetagen der Firmen sind mit Sicherheit bereits die Notpläne zusammengestellt und der Rotstift angesetzt. Die Ausgaben in langlebige Investitionsgüter werden zurückgestellt. Was nicht unbedingt notwendig ist, wird nicht gekauft. Der Handelskrieg hat bereits auf die Investitionsentscheidungen der Unternehmen durchgeschlagen. Er dürfte bald seinen schädlichen Einfluss auf die Personalpolitik ausdehnen. Die Börsen könnten sich zum Jahresende beruhigen, sobald das Window-Dressing-Spiel der Banken einsetzt. Die ersten Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2018, welche dann im neuen Jahr veröffentlicht werden, versprechen dann aber nichts Gutes. Mittlerweile steht es Spitz auf Stein für die Gesundheit der Wirtschaft. Zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung gelten per Definition als Rezession. Einige Industrienationen dürften diesen Offenbarungseid im nächsten Frühjahr leisten.


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