Deutscher Export verliert etwas an Schwung

Deutscher Export verliert etwas an Schwung
Containerhafen Hamburg. (Foto: niemannfrank/Fotolia)

Wiesbaden – Deutschlands Exportwirtschaft steuert trotz internationaler Handelskonflikte und einer Delle im November auf ein neues Rekordjahr zu. In den ersten elf Monaten 2018 stiegen die Ausfuhren von Waren «Made in Germany» um 3,7 Prozent auf 1221,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im gesamten Jahr 2017 war die Bestmarke von 1279,0 Milliarden Euro erreicht worden (plus 6,2 Prozent).

Im November verlor der für die deutsche Wirtschaft wichtige Export allerdings an Schwung. Die Warenausfuhr blieb den Angaben zufolge mit 116,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresmonat nahezu unverändert. Die Importe stiegen dagegen um 3,6 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum starken Oktober sanken Ausfuhren und Einfuhren.

Handelskonflikt USA – China belastet
«Die Weltkonjunktur ist belastet durch den Handelskonflikt zwischen den grössten Volkswirtschaften USA und China und den damit verbundenen Risiken. Noch sind die Exporte stabil, aber die Anzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung mehren sich», analysierte der Präsident des Bundesverbandes Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann.

Angesichts der vor allem von den USA angeheizten internationalen Handelskonflikte und der Unwägbarkeit des Brexits hatte der Aussenhandelsverband BGA seine Prognose für das Gesamtjahr 2018 zuletzt nach unten korrigiert. Erwartet wird ein Exportwachstum von 3,5 Prozent. Ursprünglich hatte die Branche mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet.

Zu viele Krisen im globalen Handel
Derzeit gebe es zu viele Krisen im globalen Handel, die für Druck auf die deutsche Exportwirtschaft sorgten, erläuterte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING -Bank in Deutschland. Allein der vergleichsweise schwache Euro habe etwas zur Stützung der deutschen Exportgeschäfte beigetragen.

Nach Einschätzung der Weltbank wächst die Weltwirtschaft zwar weiter, das Wachstum wird aber langsamer. «International haben die Handels- und Produktionsaktivitäten nachgelassen, Handelskonflikte bleiben ein grosses Thema und in einigen der grossen Schwellenländer sind die Finanzmärkte vehement unter Druck», heisst es in der in Washington vorgestellten Analyse. (awp/mc/pg)

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