US-Schluss: Dow Jones legt 0,4% auf 23’879 Punkte zu

US-Schluss: Dow Jones legt 0,4% auf 23’879 Punkte zu

New York – Die Wall Street hat auch am Mittwoch von der Hoffnung auf einen Ausweg im Zollstreit zwischen den USA und China profitiert und weiter Boden gutgemacht. Die zuvor nur bis Dienstag anberaumten Handelsgespräche zwischen beiden Ländern wurden überraschend fortgeführt und an den Märkten als Signal für tiefergehende Gespräche und ein Näherkommen beider Seiten gewertet. Wie das «Wall Street Journal» ohne konkrete Quellenangabe berichtete, wurden Fortschritte erzielt, ein Durchbruch aber noch nicht. Die Bekanntgabe des Protokolls zur jüngsten US-Notenbanksitzung hatte keinen nachhaltigen Einfluss auf die Notierungen.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Gewinn von 0,39 Prozent bei 23 879,12 Punkten. Damit baute der US-Leitindex seine Erfolgssträhne seit Weihnachten weiter aus. Am 24. Dezember war der Dow auf den tiefsten Stand seit rund 15 Monaten gefallen und hat sich seitdem bereits um fast 10 Prozent erholt. Der marktbreite S&P 500 stieg am Mittwoch um 0,41 Prozent auf 2584,96 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,75 Prozent auf 6600,69 Punkte.

Die US-Notenbank Fed hatte einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs in der Zukunft signalisiert. Nach Einschätzung vieler Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) könne man künftig «geduldiger» hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen sein, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung. Die Mitglieder verwiesen auf den verhaltenen Inflationsdruck. Auf der Sitzung vom 18. bis zum 19. Dezember hatte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Die Entscheidung fiel zwar damals einstimmig. Laut dem Protokoll hatten aber einige Mitglieder unveränderte Leitzinsen bevorzugt.

Auf Unternehmensseite waren die Blicke auf Constellation Brands und die vorgelegten Zahlen des Wein-, Bier- und Spirituosenkonzerns gerichtet. Vor allem der Ausblick des Unternehmens auf 2019 habe enttäuscht, hiess es. Die Aktien büssten mehr als 12 Prozent ein.

Dagegen hatte die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom auch im vergangenen Jahr das eigene Kundenwachstumsziel übertroffen. Die Zahl der Vertragskunden war 2018 um 4,5 Millionen gestiegen, davon allein im Schlussquartal um 1,4 Millionen, wie T-Mobile US (TMUS) mitteilte. Angepeilt hatte das Unternehmen zuletzt 3,8 bis 4,1 Millionen. Die Anleger zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt, denn die TMUS-Papiere schlossen kaum verändert.

Zudem standen einmal mehr Apple im Anlegerfokus. Die Aktien gewannen trotz erneut kritischer Berichte zur iPhone-Nachfrage 1,7 Prozent und waren damit Spitzenreiter im Dow. Wie die japanische Zeitung «Nikkei» berichtete, soll Apple seine Zulieferer angewiesen haben, die Produktion für das kommende Quartal um rund 10 Prozent zu drosseln.

Bei Urban Outfitters ging es nach einem Kommentar von Morgan Stanley um 3 Prozent nach oben: Analystin Kimberly Greenberger blickt nach einem Kursrutsch nun wieder positiv auf die ab sofort mit «Overweight» eingestuften Aktien des Textil-Einzelhändlers.

Die Boeing-Anteilscheine zogen um 1 Prozent an, nachdem die UBS-Analysten sie als «Top Pick» im US-Luftfahrtsektor eingestuft hatten. Bereits am Vortag waren die Aktien als Dow-Spitzenreiter mit einem Gewinn von 3,8 Prozent aus dem Handel gegangen. Zuvor hatte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern mitgeteilt, mit der Auslieferung von 806 Flugzeugen im vergangenen Jahr die Rolle als Weltmarktführer knapp vor dem Rivalen Airbus verteidigt zu haben.

Der Eurokurs baute seine zuvor im europäischen Nachmittagsgeschäft erzielten Gewinne noch leicht aus. Die Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,1558 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,1549 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1455 (Dienstag: 1,1440) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8730 (0,8741) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 5/32 Punkte auf 103 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,71 Prozent. (awp/mc/pg)

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