Audemars Piguet-Chef: Immer mehr Junge leisten sich teure Uhren

Audemars Piguet-Chef: Immer mehr Junge leisten sich teure Uhren

Zürich – Für die Uhrenindustrie werden jüngere Kundensegmente immer wichtiger, auch für die Luxusmarke Audemars Piguet aus dem jurassischen Le Brassus. Der Durchschnittskunde der Marke sei mit 30 bis 35 Jahren um zehn Jahre jünger, als dies noch vor zehn Jahren der Fall gewesen sei, sagte Audemars Piguet-Chef François-Henry Bennahmias in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag.

Auch wenn man unter 10’000 Franken keine Uhr der Marke bekommt, sieht Bennahmias mehr und mehr junge Leute, die sich solche Uhren leisten können. Im Unternehmen stelle man sich daher auch die Frage, wie die Generation der 15- bis 22-Jährigen erreicht werden könne.

Als Kanal sei dabei Social Media sehr wichtig. «Aber auch die Sprache muss stimmen. Unsere Botschaften müssen kürzer und knackiger werden, was wir mit der neuen Linie tun», sagte der Chef der Uhrenmarke, der seit neustem auch an Universitäten Vorträge über Audemars Piguet hält.

Interaktion mit Verkäufer bleibt wichtig
Uhren würden an die junge Käuferschaft zumeist nicht online verkauft, ist Bennahmias überzeugt. «Wenn es um so exklusive Dinge geht, dann wollen sie Interaktion.» Dennoch wird auch Audemars Piguet künftig Uhren übers Internet verkaufen. In den USA soll der E-Commerce noch in diesem Jahr lanciert werden. Doch dabei handle es sich schlicht um einen weiteren Absatzkanal und nicht um ein Ziel.

Beim Verkauf der Uhren in Boutiquen verzichtet Audemars Piguet zunehmend darauf, die Uhren in Geschäften mit mehreren Marken zu führen. «Idealerweise wollen wir unsere Distribution in drei bis fünf Jahren vollständig unter unserer Kontrolle haben», sagte Bennahmias. Es gehe nicht nur um höhere Margen, sondern in erster Linie darum, selber zu bestimmen, wie die Uhren verkauft würden.

Produktion wird erhöht
Noch im Jahr 2015 hatte Bennahmias erklärt, dass Audemars Piguet die Produktion für die nächsten fünf Jahre auf 40’000 Uhren pro Jahr einfriere. Daran werde man sich nur noch bis 2019 halten. «Ab 2020 machen wir dann mehr Uhren. Aber das werden nicht plötzlich 50’000 Uhren sein.»

Das Geschäft von Audemars Piguet laufe gut, 2018 habe man zum siebten Mal in Folge einen Umsatzrekord erzielt. «Wir sind zweistellig gewachsen, und unser Umsatz liegt nun klar über 1 Milliarde Franken», sagte der Chef des Familienunternehmens, das keine detaillierten Angaben zu den Geschäftszahlen macht. (awp/mc/pg)

Audemars Piguet

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