CH-Schluss: SMI rückt 1,3% auf 8801 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 1,3% auf 8801 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist auch am Donnerstag mit einem klaren Plus aus dem Handel gegangen. Seit seinem Tiefpunkt kurz nach Weihnachten hat der Leitindex 600 Punkte zugelegt und befindet sich wieder etwa auf dem Stand von vor vier Wochen. Gestützt wurde der SMI vor allem von gut laufenden Finanz- und Versicherungstiteln sowie von den Indexschwergewichten. Zwar hatte der Handel erst negativ begonnen, doch löste die Frühschwäche Anschlusskäufe aus, sagte ein Händler. «Die steigende Zuversicht sorgte für eine Nachfragebelebung.»

Auch eine negative Eröffnung an den Börsen in Übersee vermochte den hiesigen Markt nicht auszubremsen. In den USA legte die jüngste Erholungsrally im frühen Donnerstagshandel eine Pause ein, wobei die Indizes bei Schweizer Börsenschluss auf der Stelle traten. Unter den Investoren machte sich wegen des Ergebnisses der Handelsgespräche zwischen den USA und China etwas Ernüchterung breit. «Ein Teil der positiven Stimmung um die Verhandlungen ist verflogen», so ein Marktanalyst. Auch mit Blick auf den US-Regierungsstillstand gab es bisher keine Fortschritte.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 1,31 Prozent auf 8’801,48 Punkte. Im Hoch erreichte der SMI gar 8’812,89 Stellen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,14 Prozent auf 1’357,49 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,17 Prozent auf 10’266,56 Stellen. Von den 30 SLI-Titeln schlossen bis auf sieben alle im Plus, wobei 16 Valoren mehr als 1 Prozent zulegten.

Angeführt wurde das Gewinnerfeld unter den Blue Chips zu Börsenschluss von Julius Bär (+3,3%). Doch auch andere Titel aus dem Finanz- und Versicherungsbereich wie Credit Suisse (+2,1%), Swiss Life (+1,8%) oder Zurich (+1,5%) präsentierten sich stark.

Auf den Einkaufszetteln standen auch Sika (+1,8%). Die Papiere des Bauchemikalienherstellers hatten bereits am Vortag mit Abstand die grössten Gewinne verzeichnet. Am Dienstag hatten sie allerdings noch 4 Prozent verloren, weil Angaben zur Profitabilität markant unter den Erwartungen ausgefallen waren.

Überdurchschnittlich rückten des Weiteren die defensiven Schwergewichte Nestlé (+1,7%), Novartis (+1,5%) und Roche (+1,0%) vor.

Nach einem guten Start schlossen die volatilen AMS (+0,6%) mit einem eher bescheidenen Plus. Die Titel des österreichischen Halbleiterherstellers hatten auch am Vortag angezogen. Die Gewinne bleiben aber ein Tropfen auf den heissen Stein; die Bilanz über mehrere Monate zeigt weiter gewaltige Kursverluste.

Die deutlichsten Einbussen bei den Blue Chips erlitten hingegen Dufry (-1,4%) und Clariant (-1,5% auf 19,19 Fr.), nachdem die US-Bank JP Morgan das Rating auf «Underweight» von «Neutral» und das Kursziel auf 19 Fr. gesenkt hatte. Er habe dem Chemiesektor gegenüber eine eher vorsichtige Haltung eingenommen, so der zuständige Analyst.

Ebenfalls auf den Verkaufszetteln standen Swatch und Richemont (je -0,2%). Am Markt verwiesen Händler auf belastende Analystenkommentare von Berenberg und auf die jüngsten schlechten Konjunkturdaten vom wichtigen Absatzmarkt China. Am Freitag wird Richemont Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 vorlegen.

Am breiten Markt richtete sich das Augenmerk auf Ascom, die um 7,0 Prozent nachgaben. Das Unternehmen hatte am Morgen vorläufige Zahlen publiziert, die klar unter den Erwartungen ausgefallen waren.

Unter Druck standen nach Zahlen auch die Papiere der Online-Bank Swissquote (-3,8%). Diese erreichte 2018 zwar die eigenen Wachstumsprognosen und sprach vom besten Jahresergebnis der Geschichte. Allerdings fielen die Resultate unter den Analysten-Erwartungen aus.

Applaus erhielt auf der anderen Seite Bossard (+3,3%). Die Umsatzzahlen des Schraubenhändlers fielen leicht über den Erwartungen aus. Und auch Basilea (+7,5%) legten klar zu. Bereits am Vortag hatten die Basler positive Studienergebnisse publiziert. (awp/mc/pg)

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