EY: Industrie 4.0 für Schweizer Unternehmen immer wichtiger

EY: Industrie 4.0 für Schweizer Unternehmen immer wichtiger
Chris Schibler, EY Partner und Sektorleiter Industrie Deutschland, Schweiz und Österreich. (Foto: EY)

Zürich – Schweizer Unternehmen verstärken ihre Anstrengungen zur Vernetzung der Produktion und Digitalisierung ihres Geschäftsmodells deutlich: So wollen acht von zehn Unternehmen in diesem Jahr mehr in Industrie 4.0 investieren. Dazu zählen beispielsweise Investitionen in die Vernetzung von Maschinen, digitale Abbilder oder Cloud Computing. Schon in diesem Jahr investieren die Anwender und Planer von Industrie 4.0 durchschnittlich 5,3 Prozent des Jahresumsatzes in entsprechende Anwendungen.

Chris Schibler, EY Partner und Sektorleiter Industrie Deutschland, Schweiz und Österreich, sieht diese Entwicklung als durchaus positiv, gibt aber auch zu bedenken, «dass Unternehmen ihre Digitalisierungsprojekte oft sehr heterogen umsetzen. Eine Abteilung plant dieses, die andere jenes Projekt. Damit das Gesamtunternehmen aber wirklich von Vorteilen wie niedrigeren Kosten oder höherer Effektivität profitieren kann, braucht es eine Gesamtstrategie mit einem klaren Ziel. Unternehmen sollten sich selbst aber nicht zu stark unter Druck setzen. Ein ambitionierter Zeitplan beispielsweise kann unter Umständen kontraproduktiv sein, wenn dadurch unausgereifte Technologien zu früh eingeführt werden.»

Weniger Unternehmen setzen Anwendungen ein
Überraschend ist, dass laut der Umfrage der Anteil von Unternehmen, die Industrie 4.0-Anwendungen einsetzten, von 45 Prozent auf 36 Prozent zurückgegangen ist. So setzt in der Schweiz lediglich ein Drittel der Unternehmen Industrie-4.0-Lösungen ein, während in Deutschland fast die Hälfte der Unternehmen auf Industrie-4.0-Lösungen setzt. Gleichzeitig nimmt aber die Zahl der Schweizer Unternehmen, die Industrie-4.0 Lösungen anbieten im Vergleich zu 2017 um vier Prozent zu (14 Prozent).

Mangelndes IT-Know-how ist in der Schweiz deutlich häufiger als in Deutschland ein Hemmnis für Industrie 4.0. 45 Prozent der Unternehmen fehlt es am nötigen IT-Know-how. Zusätzlich werden der hohe Investitionsbedarf (60 Prozent), Sicherheitsbedenken (51 Prozent) und mangelnde Standards (48 Prozent) als Hindernisse für die Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen gesehen.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), für die insgesamt mehr als 100 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in der Schweiz und über 550 Unternehmen in Deutschland befragt wurden. Die repräsentative Umfrage führte Bitkom Research durch.

Investitionsbereitschaft von Schweizer Unternehmen steigt
«Viele Unternehmen wissen inzwischen, dass ihnen die Einführung von digitalen Lösungen einen Wettbewerbsvorteil bringt. Investitionen fliessen vor allem in Personal und Softwaresysteme oder -konzepte. Beides sind eher langfristige Investitionen, welche sich erst in ein paar Jahren effektiv in Zahlen ausdrücken lassen», so Schibler.

So rechnen auch die Unternehmen eher vorsichtig mit Einsparungen durch Industrie 4.0 in Höhe von 6,7 Prozent; 2017 waren es 5,7 Prozent. Dass die Bedeutung von Industrie 4.0 im nächsten Jahr aber zunehmen wird, zeigen die Investitionsabsichten der Anwender und Planer: 88 Prozent der Schweizer Unternehmen möchten 2019 mehr investieren als 2018, um sich im Markt besser zu positionieren und neue Geschäftsfelder zu erschliessen.

IT-Sicherheit und Machine-to-Machine-Kommunikation für Unternehmen essenziell
Als wichtigste Technologie für ihr Geschäftsmodell haben die Unternehmen die IT-Sicherheit identifiziert. Nahezu alle Befragten bezeichnen sie als sehr beziehungsweise eher wichtig. Die Vernetzung der Maschinen untereinander – die so genannte Machine-to-Machine-Kommunikation – hat mittlerweile für 93 Prozent der Unternehmen eine grosse Bedeutung. Produkte wie beispielsweise Geräte für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräten und einer zentralen Leitstelle geben wertvolle Daten und steigern die Effizienz.

«Dass IT-Sicherheit von Unternehmen grossgeschrieben wird, ist ein richtiges und wichtiges Signal», kommentiert Schibler. «Die eigenen Daten und die Daten der Kunden müssen sicher sein. Ansonsten droht der Verlust von Geschäftsgeheimnissen und dem immer wichtiger werdenden Vertrauen in Unternehmen, welches durch Lösungen mit intelligenten Produkten oft vor neue Herausforderungen gestellt wird.» (EY/mc)

Über die globale EY-Organisation
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Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited.

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