Conzzeta veräussert Segment Glasbearbeitung

Conzzeta veräussert Segment Glasbearbeitung
Conzzeta-CEO Michael Willome. (Foto: Conzzeta)

Zürich – Der Mischkonzern Conzzeta wird übersichtlicher und steht künftig nur noch auf drei Beinen. Der im November in Aussicht gestellte Verkauf der Sparte Glasbearbeitung wird Tatsache, der Bereich geht nach Finnland.

Conzzeta hatte die Sparte unter dem Namen «Bystronic Glass» vor gut zwei Monaten ins Schaufenster gestellt. Nun geht sie für 78 Millionen Franken an die finnische Glaston Corporation mit Sitz in Helsinki, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ein Preis, der in Marktkreisen als ordentlich bezeichnet wird.

Abschluss der Devestition noch im ersten Quartal
Der Deal sollte unter Vorbehalt der regulatorischen Bewilligungen bis Ende des ersten Quartals 2019 über die Bühne gehen. Demnach verfügt Glaston über eine verbindlich zugesagte Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung.

Das Segment Glasbearbeitung von Conzzeta bietet Lösungen für die Bearbeitung von Architektur- und Fahrzeugglas und erwirtschaftete 2017 einen Nettoumsatz von 119 Millionen Franken. Die Aktivitäten von Glaston seien stark komplementär dazu, so die Mitteilung. Die Finnen kamen 2017 auf einen Umsatz von 110 Millionen Euro. Gemeinsam würden die beiden Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur im Glasmaschinengeschäft mit verstärkt integrierten Lösungen in der Wertschöpfungskette. Das Angebot umfasst Härten und Laminieren, die Herstellung von Isolierglas und das Glashandling sowie den dazugehörigen Service.

Über den möglichen Verkauf des kleinsten Bereichs der Conzzeta-Gruppe wurde in den letzten Jahren immer wieder spekuliert, bis dann im November die Ankündigung kam. Bystronic Glass stand bereits einmal zum Verkauf, bis der damals noch neue CEO Michael Willome diesen wegen der ungenügenden Performance der Sparte wieder abblies.

Nach der Reorganisation und der Rückkehr in die Gewinnzone sei die Ausganslage für eine Devestition nun viel besser, sagte Willome vor zwei Wochen dazu in einem Interview mit AWP. «Es ist ein gutes Geschäft, aber langfristig gesehen entspricht das Margen- und Umsatzpotential der Sparte nicht den Anforderungen von Conzzeta», so seine Begründung für den Verkauf.

Keine Sonderdividende geplant
Conzzeta konzentriert sich damit also auf die drei Sparten Blechbearbeitung unter dem Namen Bystronic, chemische Spezialitäten und Outdoor. Letztere umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Ausrüstung und Bekleidung für den alpinen Bereich unter der hierzulande weit verbreiteten Marke «Mammut».

Auf einen Sonderzustupf wegen des Devestitionserlöses können sich die Aktionäre nicht freuen. «Wir wollen die Mittel ins Geschäft investieren. Das ist langfristig für den Aktionär interessanter», so Willome Anfang Januar. Im Moment stehe der Ausbau der übrigen drei Segmente im Vordergrund. Akquisitionen strebt er allerdings derzeit lediglich für die beiden Divisionen Bystronic und Chemie an.

An der Börse kommt der Verkauf gut an, wie das Plus der Aktie von derzeit rund 3 Prozent zeigt. Die Fokussierung sei zu begrüssen und der Verkaufspreis ordentlich, hiess es dazu in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. (awp/mc/pg)

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