EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,1% auf 3’213 Punkte nach

EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,1% auf 3’213 Punkte nach

London – An Europas Börsen mehren sich nach einer wochenlangen Erholungsrally die Schwächezeichen. Auch überwiegend positiv aufgenommene Unternehmenszahlen konnten die wichtigsten Indizes zur Wochenmitte nicht in die Gewinnzone hieven. Einige Anleger hätten die jüngsten Kursgewinne zu Geld gemacht, schrieb Analyst David Madden von CMC Markets UK.

Der EuroStoxx 50 schloss am Mittwoch 0,07 Prozent im Minus bei 3212,75 Punkten. Dem schwachen Wochenauftakt war am Dienstag ein gut anderthalbprozentiger Kursanstieg gefolgt, der dem Leitindex der Eurozone auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember verholfen hatte. Auch dem Pariser Cac 40 ging am Mittwoch der Schwung aus: Er sank um 0,08 Prozent auf 5079,05 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,06 Prozent auf 7173,09 Punkte.

Die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Donald Trump brachte Börsianern zufolge nichts grundlegend Neues. Sie bewegte daher kaum. Wie erwartet habe Trump die Ansprache genutzt, um die Spannungen mit China zu kommentieren, schrieben die Experten von AxiTrader. «Versöhnliche Töne klingen zwar anders, aber mit starker Kritik hielt sich Trump, der noch stärker hätte poltern können, zurück.» So halte sich damit die Hoffnung an den Märkten, dass bis zum Monatsende eine Lösung im Handelsstreit gefunden werde.

Der europäische Technologiesektor profitierte von positiven Aussagen des US-Halbleiterherstellers Microchip Technology zur Geschäftsentwicklung: Im marktbreiten Stoxx Europe 600 hatte der Subindex mit fast zwei Prozent Plus die Nase vorn.

Der Bankenindex wurde von erfreulichen Quartalsresultaten der Branchenvertreter ING und BNP Paribas angetrieben und gewann rund ein Prozent. Für die ING-Aktien ging es an der EuroStoxx-Spitze um über sechs Prozent bergauf, nachdem die Niederländer über gestiegene Erträge und Gewinne im Schlussquartal 2018 berichtet hatten. Beim französischen Konkurrenten konnten sich die Aktionäre nach einigen Kursschwankungen letztlich über ein Plus von knapp zwei Prozent freuen. BNP hatte nach einem Einbruch im Handelsgeschäft die Wachstumspläne zusammengestrichen.

CRH-Papiere gewannen fast viereinhalb Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass der Finanzinvestor Cevian Capital einen Anteil am irischen Baustoffe-Hersteller erworben hat. Händlern zufolge beträgt die Beteiligung knapp drei Prozent, womit Cevian der zweitgrösste Aktionär bei CRH wäre.

In London zeigten die Anteilscheine des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline nach Jahreszahlen heftige Kursschwankungen. Zum Handelsende überwog mit einem Plus von über anderthalb Prozent eine positive Interpretation. 2018 hatten die Briten dank neuer Medikamente und eines Sparkurses den Gewinn gesteigert und die Analystenerwartungen übertroffen. Für das laufende Jahr rechnet GlaxoSmithKline aber mit einem Gewinnrückgang.

Schlusslicht in der Branchenübersicht war der Index der Konsumgüterhersteller, der um knapp ein Prozent nachgab. Er zollte damit seinem jüngsten Höhenflug Tribut.

Die Aktien des französischen Bau- und Dienstleistungskonzerns Vinci verloren über ein halbes Prozent. Er hatte zwar dank einer guten Auftragslage das vergangene Jahr mit einem Gewinn- und Umsatzplus beendet. Für 2019 wird nun mit weiterem Wachstum gerechnet. Analysten monierten allerdings den etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Überschuss. (awp/mc/ps)

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