Roche verlängert Angebotsfrist für Spark-Übernahme

Roche verlängert Angebotsfrist für Spark-Übernahme

Basel – Roche wird das US-Unternehmen Spark Therapeutics nicht so schnell übernehmen können wie zunächst geplant. Dem Pharmakonzern wurden bislang nicht genügend Aktien angedient. Wie der Konzern gegenüber AWP erklärte, ist eine einfache Mehrheit nötig.

Bis zum Ende der ursprünglichen Angebotsfrist am 2. April waren Roche aber erst 29,4 Prozent der ausstehenden Aktien von Spark angedient, wie aus einer Mitteilung der Basler Konzern am Mittwoch mit. Die benötigen Unterlagen für die Übernahme des amerikanischen Genspezialisten seien neu gefasst worden. Diese sollen am oder um den 10. April 2019 neu eingereicht werden.

Angebotspreis unverändert
Am Angebotspreis hält Roche indes fest. Der Konzern erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, die Offerte von 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie sei fair und angemessen. Insgesamt lässt sich Roche die Übernahme damit etwa 4,3 Milliarden Dollar kosten. Durch die neu gestellten Anträge werde sich die Angebotsfrist nun bis zum 2. Mai verlängern.

Erst am Vortag war bekannt geworden, dass mehrere Spark-Aktionäre an einem US-Gericht Klage gegen die eigene Firmenspitze eingereicht haben und damit die Transaktion torpedieren. Nach Ansicht der Aktionäre hat die Spark-Führung den Anteilseignern wichtige Informationen nicht ausreichend geliefert. Sie zweifeln daher an, dass der gebotene Preis fair ist.

Roche will sich mit Spark Standbein sichern
Roche hatte Ende Februar angekündigt, das US-Unternehmen übernehmen zu wollen. Spark Therapeutics ist vor allem auf Gentherapien für genetisch bedingte Krankheiten wie Blindheit, Hämophilie und neurodegenerative Krankheiten konzentriert. Roche könnte durch die Übernahme einen schnellen Zugang zu diesen neuen Therapieansätzen bekommen.

Als wichtigster klinischer Produktkandidat von Spark Therapeutics bezeichnet Roche SPK-8011, eine neuartige Gentherapie zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie A. Dieser werde voraussichtlich 2019 in eine Phase-III-Studie eintreten. Roche selbst ist mit seinem Mittel Hemlibra stark in der Behandlung von Hämophilie aktiv.

Gentherapie zur Behandlung von bestimmten Augenerkrankungen
Spark Therapeutics hatte 2017 als erstes Unternehmen von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für seine Gentherapie Luxturna zur Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Augenerkrankung erhalten. Die Europäische Kommission folgte dann 2018.

An der Börse fielen die Roche-Genussscheine am Mittwoch um 0,5 Prozent zurück. Allerdings schloss auch der Branchennachbar Novartis gegen den freundlichen Trend tiefer. Der SMI gewann 0,35 Prozent hinzu. (awp/mc/pg)

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