US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 26’425 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 0,2% auf 26’425 Punkte vor

New York – Mit Rückenwind von US-Arbeitsmarktdaten aus dem Monat März haben die Börsen an der Wall Street am Freitag ihren starken Lauf nach oben fortgesetzt. Im Dow Jones Industrial bröckelten zwar die frühen Gewinne etwas ab, dennoch nähert er sich beharrlich seinem Rekordhoch im vergangenen Jahr. Zum Handelsschluss blieb dem US-Leitindex ein kleines Plus von 0,15 Prozent auf 26’424,99 Punkte, womit er im Wochenverlauf um 1,9 Prozent stieg. Nun fehlen dem weltweit wichtigsten Börsenbarometer nur noch etwas mehr als 500 Punkte oder 2 Prozent bis zum Höchststand von Anfang Oktober 2018.

Der den breiten Markt abbildende S&P 500 stieg am Freitag um 0,46 Prozent auf 2892,74 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,51 Prozent auf 7578,84 Zähler.

Die US-Wirtschaft hatte im März wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen. Ausserhalb der Landwirtschaft waren 196 000 neue Stellen entstanden. Analysten hatten im Mittel dagegen nur mit 177 000 neuen Jobs gerechnet. Die Arbeitslosenquote verharrte zugleich bei 3,8 Prozent. Der Anstieg der Löhne und Gehälter schwächte sich ab.

«Da soll noch einer sagen, es liefe in der US-Wirtschaft nicht», kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein die Zahlen. Entgegen Mutmassungen von einer nahenden Rezession zeige der Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten noch immer Vitalität. «Eine schlichtweg solide Zahl wurde heute präsentiert.»

Zum Lohnzuwachs sagte Gitzel, dass dieser mit plus 3,2 Prozent zwar etwas unter dem Februar gelegen habe, doch sei der 3,4-prozentige Anstieg im Vormonat Sondereffekten geschuldet gewesen. Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners nimmt der insgesamt geringe Lohnzuwachs zudem den Zinsdruck von der Notenbank. «Eine ohnehin schon unwahrscheinliche Zinserhöhung ist damit nochmals unwahrscheinlicher geworden», sagte er.

Unter den Einzelwerten ragten im Dow die Aktien der frisch in den Leitindex aufgenommenen DowDupont-Abspaltung Dow Inc hervor. JPMorgan-Analyst Jeffrey Zekauskas nahm das Papier mit «Underweight» und einem Kursziel von 49 US-Dollar in seine Bewertung auf. Es sei im Vergleich zu den Papieren der schärfsten Konkurrenten Lyondell und Westlake überbewertet, schrieb er. Der Chemiekonzern stelle viele Produkte zwar günstig her, sei aber stark vom Ölpreis abhängig. Die Aktie büsste am Ende des Leitindex 4,1 Prozent auf 57,24 Dollar ein.

Die Aktien von Boeing gaben als zweitschwächster Wert um 1,0 Prozent nach. Der nach zwei Abstürzen binnen weniger Monate ohnehin schon massiv in der Kritik stehende Flugzeugbauer identifizierte ein weiteres Softwareproblem. Zwar beteuert Boeing, dass es sich um keine grössere Sache handele, doch das Vertrauen in den Konzern ist ohnehin schon stark beschädigt. Zudem wird immer ungewisser, wie es nun mit den weltweit mit Startverboten belegten Unglücksfliegern der Baureihe 737 Max weitergeht.

Auf ein Rekordhoch bei 191,20 Dollar waren zeitweise die Anteile der Schnellrestaurant-Kette McDonald’s geklettert. Telsey-Analyst Robert Derrington hatte zuvor sein Kursziel für die Papiere von 195 auf 210 Dollar angehoben und dabei auf die starke operative Dynamik des Unternehmens verwiesen. Zum Handelsschluss notierten die Titel mit einem Aufschlag von 0,44 Prozent noch bei 190,71 Dollar.

In den Blick rückten zudem auch wieder die Anteile des erst am Montag an der Nasdaq gestarteten Fahrdienstvermittlers Lyft, die sich mit plus 3,2 Prozent auf 74,30 Dollar noch etwas weiter von ihren heftigen Verlusten erholten. Zum Börsendebüt (IPO) hatten sich die Anleger noch um das Papier gerissen und es so gut 20 Prozent über den kurz vor dem IPO nochmals angehobenen Ausgabepreis von 72 Dollar nach oben katapultiert. Danach aber war es rasch und steil abwärts gegangen bis auf 66,10 Dollar.

Am US-Rentenmarkt zogen zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 101 2/32 Punkte an und rentierten mit 2,50 Prozent. Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1217 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs im Frankfurter Handel am Nachmittag auf 1,1233 (Donnerstag: 1,1219) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8902 (0,8914) Euro gekostet. (awp/mc/ps)

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