EU-Verlauf: Virussorgen belasten weiterhin – Konjunkturdaten stützen aber

EU-Verlauf: Virussorgen belasten weiterhin – Konjunkturdaten stützen aber

Paris/London – Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus in Asien haben Europas Börsen ihre Vortagesverluste etwas ausgeweitet. Erfreuliche Konjunkturdaten aus der Eurozone aber verhinderten am Freitag grössere Abschläge. Die Region trotze der Virus-Epidemie, schrieb das Institut Markit.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,16 Prozent tiefer bei 3816,98 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich damit ein Minus von 0,6 Prozent an.

Für das französische Börsenbarometer Cac 40 ging es am Freitag um 0,14 Prozent auf 6053,85 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,28 Prozent auf 7415,65 Punkte nach.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatte sich im Februar trotz der Coronavirus-Krise überraschend verbessert. In der Industrie hellte sich die Stimmung deutlich auf, unter den Dienstleistern nur leicht.

In puncto Coronavirus richtet sich der Fokus inzwischen nicht nur nach China, sondern auch nach Südkorea: Einen Monat nach dem erstmaligen Nachweis eines Falls der neuen Lungenkrankheit Covid-19 in dem Land stieg die Zahl der dort Infizierten den zweiten Tag in Folge sprunghaft. Es ist der bisher grösste bekannte Ausbruch ausserhalb Chinas.

Aus Branchensicht gerieten Aktien aus dem Öl- und Gassektor mit einem Minus von 1,1 Prozent besonders deutlich unter Druck. Die Ölpreise stoppten vorerst ihre Erholung der vergangenen Tage. Eine weitere Ausbreitung des Coronavirus in Asien würde die ohnehin fragile Rohölnachfrage zusätzlich belasten. So blieben bereits in China zahlreiche Fabriken im Zuge der Viruskrise vorübergehend geschlossen.

Am EuroStoxx-Ende knüpften die Anteilsscheine von Telefonica an ihre Vortagesverluste an und büssten mehr als 2 Prozent ein. Der spanische Telekommunikationskonzern hatte am Donnerstag mit einem unerwarteten Verlust im vierten Quartal negativ überrascht. Nun äusserten sich weitere Analysten skeptisch. Es fehle an Wachstumstreibern, schrieb etwa der Experte Michael Bishop von der US-Investmentbank Goldman Sachs. (awp/mc/kbo)

Euronext

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