HSBC verdient mehr als erwartet

HSBC verdient mehr als erwartet
John Flint, CEO HSBC. (Foto: HSBC)

London – Glänzende Geschäfte in Asien haben der grössten europäischen Bank HSBC einmal mehr einen Milliardengewinn beschert. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern um knapp zehn Prozent auf 6,35 Milliarden Dollar (5,7 Mrd Euro), wie die Bank am Freitag in London mitteilte. Mit etwas mehr als fünf Milliarden Dollar kam dabei der Löwenanteil aus Asien.

Die Erträge im operativen Geschäft legten um neun Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zu. Die Bank schnitt damit besser ab, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Vor allem das Ertragsplus dürfte den seit etwas mehr als einem Jahr amtierenden Chef John Flint freuen – schliesslich hatten ihm Analysten zuletzt immer wieder vorgeworfen, dass die Kosten wegen der Investitionen ins Wachstum schneller als die Erträge steigen.

Im ersten Quartal zogen die operativen Aufwendungen lediglich um drei Prozent auf rund acht Milliarden Dollar an. An der Börse kam das gut an. In Hongkong, wo die Papiere wegen der starken Asien-Ausrichtung der Bank ebenfalls rege gehandelt werden, betrug das Plus zuletzt etwas mehr als zwei Prozent – und auch in London ging es zum Handelsstart nach oben. Das Papier baute damit die Gewinne der vergangenen Wochen aus.

«Gut ins Jahr gekommen»
«Wir sind gut ins Jahr gekommen», sagte Flint. Das Geschäft habe sich in allen drei Segmenten der Bank – dem Privatkundengeschäft, der Vermögensverwaltung und dem Investmentbanking – positiv entwickelt. Wegen der vielen Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt er aber auch vorsichtig. Der Blick auf die Kosten und das Kapital sei deshalb weiter sehr wichtig. Deshalb sei auch noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Bank in diesem Jahr Aktien zurückkauft.

Flint hatte das Ruder im Februar vom langjährigen Chef Stuart Gulliver übernommen und den Konzern im vergangenen Sommer ganz auf Wachstum ausgerichtet. Bis 2020 will die Bank 15 bis 17 Milliarden US-Dollar investieren, um ihr Geschäft weiter zu stärken. Das Geld soll vor allem nach Asien und in neue Technologien fliessen.

Da dieses Kapital fehlt, um Aktien zurückzukaufen oder die Dividende zu erhöhen, nahmen die Anleger Flint dies erst einmal krumm. Der Kurs der Aktie brach um rund ein Fünftel ein, konnte inzwischen aber wieder einen Grossteil der Verluste wettmachen. (awp/mc/ps)

HSBC

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