Deloitte: M&A-Aktivitäten bei Schweizer KMU im Aufwind

Shakehands

Zürich – KMU bleiben der wichtigste Antriebsfaktor der Schweizer M&A-Aktivität: Im ersten Halbjahr 2016 waren KMU an 86% der Mehrheitstranskationen zur Übernahme eines Schweizer Unternehmens beteiligt. In den Schweizer M&A-Markt ist generell mehr Bewegung gekommen. In den letzten sechs Monaten waren in 97 Transaktionen KMU involviert, was einen Anstieg von 8% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Aufgrund des weiterhin unsicheren Marktumfelds dürfte die M&A-Aktivität bis zum Ende des Jahres aber volatil sein.

Das erste Halbjahr 2016 war durch einen deutlichen Anstieg der Anzahl Outbound-Transaktionen – die Übernahme eines ausländischen Unternehmens durch ein Schweizer KMU – gekennzeichnet. 37 solcher Transaktionen fanden statt, was einem Anstieg von 16% gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 entspricht.

«Wir beobachten eine Zunahme der Akquisitionen von Schweizer KMU im Ausland. Entscheidender Faktor dafür ist die anhaltende Frankenstärke. Jetzt wo viele KMU den Währungsschock verdaut haben und eine solide Finanzierung aufweisen können, ist ihr Appetit für strategisch attraktive Zukäufe im Ausland grösser geworden und sie ergreifen die sich bietenden Gelegenheiten», so Pierrik Roy, Studienleiter und Direktor in der Financial Advisory Practice von Deloitte in der Schweiz. Expansionsziel war meist ein Land in Westeuropa (62% der Transaktionen; Deutschland bleibt mit 9 Transkationen der beliebteste Partner) gefolgt von den USA (8 Transkationen).

Schweizer KMU vermehrt Ziel ausländischer Investoren
Aber auch das Interesse an Schweizer KMU besteht nach wie vor: Trotz dem starken Franken ist die Anzahl an Inbound-Transaktionen – die Übernahme eines schweizerischen KMU durch ein ausländisches Unternehmen – gegenüber dem Vorjahr um 20% gestiegen. Der Inbound-Markt im ersten Halbjahr 2016 war vor allem durch eine hohe Aktivität französischer Unternehmen gekennzeichnet (11 Transaktionen, 30% der gesamten Inbound-Transaktionen). Darauf folgen Grossbritannien, Deutschland und die USA.

Dazu sagt Pierrik Roy: «Schweizer KMU sind äusserst attraktive strategische Investitionen für ausländische Unternehmen. Zurzeit beobachten wir eine steigende und anhaltende Nachfrage nach Schweizer KMU von Seiten chinesischer Unternehmen. Gleichzeitig sehen wir aber auch ein erhöhtes Interesse von Private-Equity-Fonds, die über viel Liquidität verfügen und nach Anlagegelegenheiten suchen. Die Qualität der Schweizer Unternehmen ist ein unbestreitbarer Attraktivitätsfaktor.»

Einen leichten Rückgang von 9% verzeichnete hingegen die inländische M&A-Aktivität. Ausschlaggebend dafür sein könnte, dass viele Schweizer Unternehmen zurzeit stärker darauf ausgerichtet sind, ihre Aktivitäten im Ausland auszuweiten und jene auf dem Schweizer Markt zu konsolidieren, und daher Outbound-Transaktionen bevorzugen.

Ausblick geprägt von Unsicherheit
Zum Ausblick der M&A-Aktivität der Schweizer KMU im nächsten Halbjahr meint Jean-François Lagassé, leitender Partner der Financial Advisory Practice von Deloitte in der Schweiz: «Die Sorgen des Brexit, die schwache Performance an den Börsen, das Risiko einer Konjunkturabkühlung in China und der anhaltend niedrigen Rohstoffpreise versetzen die Finanzmärkte auch weiterhin in eine gewisse Unsicherheit. Die niedrigen Finanzierungskosten fördern hingegen die Transaktionsvolumen. In diesem Zusammenhang dürften die M&A-Aktivitäten in den nächsten Monaten volatil bleiben.» (Deloitte/mc/pg)

Deloitte

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