Gewerbeverband: Spezialauswertung zur Lohngleichheit – ein Affront mit Folgen

Hans-Ulrich Bigler

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

sgv-Diektor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)

Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist befremdet über die Art und Weise, wie das Bun­desamt für Statistik (BFS) in seiner heute veröffentlichten Medienmitteilung über die Ergebnis­se der durchgeführten Spezialauswertung über geschlechterbedingte Lohnunterschiede von Frauen und Männern orientiert. Damit werde dem Lohngleichheitsdialog der Sozialpartner ein Bärendienst erwiesen, der ein vorzeitiges Scheitern dieses Projektes zur Folge haben könnte, heisst es in einer Mitteilung des sgv vom Freitag.

Für den sgv als grössten Dachverband der Schweizer Wirtschaft ist die Tatsache, dass bisher 30 Unternehmen mit rund 200’000 Arbeitnehmenden den bis Ende 2014 laufenden Lohngleichheitsdialog aufgenommen haben, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. «Es entspricht guter schweizerischer Tradition, anstehende arbeitsrechtliche Probleme im Rahmen der Sozialpartnerschaft anzugehen. Das BFS setzt mit seiner Kommunikation ein völlig falsches Signal und berücksichtigt nicht, dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen in der Schweiz KMU-Betriebe sind. Für sie hat der sgv ein Merkblatt erarbeitet, das auf die Problematik von Lohndiskrimi­nierungen eingeht», schreibt der sgv.

Affront 
Es sei auch ein Affront für die beteiligten Bundesstellen, werde ihnen doch indirekt Inkompetenz oder zumindest Erfolglosigkeit im laufenden Lohngleichheitsdialog unterstellt, so der sgv weiter. Schliesslich sei festzuhalten, dass lediglich etwa 8 Prozent der Lohndifferenz von Frauen- und Männerlöhnen nicht erklärbar seien und überdies nächstes Jahr eine neue Lohnstrukturerhebung über das Jahr 2012 durchgeführt würden. Erst eine Auswertung der neu erhobenen Zahlen könne zeigen, ob Massnahmen ergriffen werden müssen, schreibt der sgv abschliessend. (sgv/mc/ps)

Die Nummer 1:
Als grösste Dachorganisation der Schweizer KMU-Wirtschaft  vertritt der sgv 250 Verbände und gegen 300’000 Unternehmen

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