Kleine Eigentumswohnungen an weniger zentralen Lagen werden teurer

Immobilien

(Foto: Eisenhans - Fotolia)

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Zürich – Wie teuer ein Eigenheim ist, hängt stark vom Standort ab. Neue Zahlen zeigen, dass im ersten Quartal 2016 in der Schweiz vor allem die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im unteren Segment und ausserhalb der Stadtzentren stark gestiegen sind.

Wer zwischen Januar und März in eine neue Eigentumswohnung der unteren Preisklasse investiert hat, musste dafür 4,3% mehr Geld ausgeben als im letzten Quartal 2015. Einfamilienhäuser der tiefsten Preiskategorie wurden um 2,3% teurer.

Dies sei ein sehr deutlicher Anstieg, teilte der Raumentwickler Fahrländer am Freitag mit. Es sei das dritte Quartal in Folge, in dem die Wohneigentumspreise in der untersten Kategorie stiegen. «Die verschiedentlich geäusserte Vermutung, dass sich die Nachfrage nun an weniger attraktive Standorte verlagert, scheint sich zu bestätigen.»

75 Quadratmeter für 520’000 CHF
Dies sei angesichts des sehr hohen Preisniveaus im mittleren und gehobenen Segment auch nicht verwunderlich. Bezahlt man für eine mittlere Eigentumswohnung aktuell durchschnittlich 915’000 CHF, bekommt man eine Wohnung im unteren Segment für knapp 520’000 CHF.

Zum unteren Segment zählen Neubauten mit einer Hauptnutzfläche von rund 75 Quadratmetern. In die mittlere Kategorie fallen Wohnungen mit einer Fläche von rund 115 Quadratmetern. Von gehobenen Eigentumswohnungen spricht man bei einer Nutzfläche von rund 180 Quadratmetern.

Über alles gesehen, sind die Preise in der Schweiz seit zweieinhalb Jahren stabil geblieben. Regional verlaufen die Unterschiede laut Fahrländer primär entlang der Grenzen zwischen Grosszentren und Agglomerationen. In den Hotspots Zürich und Genf werden schon seit zwei bis drei Jahren stagnierende Preise festgestellt, während die Preise in den gut erreichbaren Agglomerationen weiterhin ansteigen.

Schweiz ist Land der Mieter
Wer heute eine gut ausgestattete Wohnung an besserer Lage sucht, fährt finanziell besser, wenn er kauft statt mietet. Zu diesem Schluss kommt die Grossbank UBS in ihrer kürzlich publizierten Immobilienstudie. So fallen gemäss dieser Studie die gesamten monatlichen Kosten für ein Eigenheim zum ersten Mal seit 15 Jahren tiefer aus als die Kosten für eine vergleichbare Mietwohnung.

Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) hausten im Jahr 2014 37,4% der Haushalte in den eigenen vier Wänden. Seit 1970 ist der Anteil stetig gewachsen, von 28,5% auf 31,3% im Jahr 1990 und auf 34,6% im Jahr 2000.

Trotz dem Eigenheimboom bleibt die Schweiz aber ein Land der Mieter. Auch diese müssen für ihre Wohnungen immer tiefer in die Tasche greifen. Zwischen 2010 und 2014 nahmen die Mietzinsen um 5% zu – mit grossen Unterschieden zwischen den Regionen. (awp/mc/ps)

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