OBT: Umbruch in der ERP-Welt – mehr Flexibilität dank Plattform-Lösungen

(Bild: zvg)

Die Herausforderungen eines modernen ERP-Systems liegen darin, dass es weder an einen Arbeitsort noch an ein Gerät gebunden sein sollte. Daten müssen durchgängig und von überall her verfügbar sein und von verschiedenen Benutzergruppen genutzt werden können. Daher rücken die klassischen ERP-Lösungen immer näher mit cloud-basierten Lösungen – wie bspw. Portalen – und mobilen Applikationen zusammen und verschmelzen zu einer Plattform.

ERP-Systeme sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ihre Geschichte geht zurück bis in die 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts – damals sprach man noch von MRP (Material Requirements Planning). Anfänglich verwendeten ausschliesslich grosse industrielle Unternehmen die computergestützten Systeme für die Planung der Fertigung, den Einkauf und die Lieferung von Produkten. Mit den wachsenden Anforderungen wurden die Lösungen in den 80er-Jahren erweitert und somit das MRP II (Manufacturing Resource Planning) entwickelt. Erstmals wurden unterschiedliche Geschäftsprozesse wie die Produktionsplanung und -steuerung oder die Vertragsverwaltung in ein gemeinsames System integriert. Der Grundstein für die modernen ERP-Systeme war gelegt und dieser öffnete auch die Türen für weitere Geschäftszweige.

Mit der Integration von Funktionalitäten wie Finanzen und Controlling, Engineering sowie Personal- und Projektmanagement in den 90er-Jahren wurde der Begriff ERP (Enterprise Resource Planning) erstmals verwendet. Seither setzen immer mehr Unternehmen auf eine vollintegrierte ERP-Lösung. Diese ist heute essenzieller Bestandteil der IT-Infrastruktur – Geschäftsprozesse werden rationalisiert, um einen effizienten Einsatz der Unternehmensressourcen zu gewährleisten.

Unabhängigkeit wird immer wichtiger
Standen früher die Funktionalitäten einer integrierten Unternehmenssoftware im Vordergrund, rücken diese heute oft in den Hintergrund und werden vom Anwender vorausgesetzt. Wichtiger sind mittlerweile die Anforderungen an die Anbindungen, den Betrieb, die Zugänglichkeit und die Benutzerfreundlichkeit. Was früher am Arbeitsplatz erledigt werden musste, sollte heute ortsunabhängig gemacht werden können. Die User wollen selbst bestimmen, wann, wo und wie sie die Anwendungen einsetzen.

Ein rein lokaler Zugriff auf das ERP gehört in den meisten Fällen der Vergangenheit an. Moderne ERP-Systeme wie Abacus («vi – Version Internet», ab 2010) sind internetbasiert oder auch als ERP-Cloud-Lösung (ERP SaaS, Software-as-a-Service) erhältlich und verfügen zudem über diverse geräteunabhängige Zugriffsmöglichkeiten auf die gewünschten Daten.

Immer mehr Benutzergruppen haben mit unterschiedlichen Geräten Zugriff auf verschiedene Informationen aus dem ERP. Dies erfordert angepasste Benutzeroberflächen, weshalb Software-Hersteller ihre Produkte heute aus der Sicht des End-Users entwickeln. Durch den täglichen Gebrauch von privaten Smartphones oder Tablets sind sich die Anwender intuitive Bedienungsmöglichkeiten gewohnt – Usability und Benutzererlebnis stehen mehr denn je im Zentrum der Aufmerksamkeit. Weil Software-Applikationen in den letzten Jahrzehnten zudem an Komplexität zugenommen haben, müssen Informationen und Funktionen an die jeweilige Benutzergruppe gezielt angepasst werden.

Cloud-basierte Lösungen sind im Trend
Diese Entwicklungen bedeuten nicht, dass klassische ERP-Systeme ausgedient haben. Sie sind nach wie vor die Informationsdrehscheibe und die zentrale Steuereinheit. Vielmehr müssen sich ERP-Systeme an die wandelnden Strukturen anpassen. Sinnvolle Weiterentwicklung und Anbindungen an neue Technologien spielen eine signifikante Rolle. Cloud-basierte Lösungen – wie bspw. Portale – und mobile Applikationen rücken immer näher zusammen und verschmelzen mit dem klassischen ERP zur Plattform. Dadurch bleiben die Unternehmen im Geschäftsalltag flexibel.

Abacus bietet bereits seit mehreren Jahren mobile Applikationen oder auch Cloud-Lösungen an. Seit 2017 hat Abacus seine Entwicklungsstrategie erweitert und die Abacus Business Software als Plattform präsentiert. Diese besteht aus den drei Bereichen «Cloud», «Enterprise» bzw. «Unternehmensapplikationen» sowie «Mobile Apps», über welche die Systeme direkt miteinander kommunizieren.

Zudem wurde 2018 mit der «Generation Four» das benutzerfreundliche HR-Portal «MyAbacus» ins Leben gerufen. Funktionen für den Employee-Self-Service (ESS) und Management-Self-Service (MSS) bieten Mitarbeitenden und Vorgesetzten gleichermassen Vorteile zur vernetzten Nutzung und Überprüfung von Daten.

Laufend kommen neue Funktionen und Produkte hinzu, welche die Durchgängigkeit von verschiedenen Prozessen über unterschiedliche Eingabesysteme ermöglichen. Mit der eingeschlagenen Ausrichtung und der Neu- bzw. Weiterentwicklung ihrer Produkte schafft Abacus den Schritt zu einer vernetzten digitalen ERP-Plattform.

Fazit
ERP-Plattformen haben sich in der Unternehmenswelt etabliert und müssen laufend weiterentwickelt werden. Immer mehr unterschiedliche Benutzergruppen benötigen unabhängig vom Standort einfachen Zugriff auf relevante Geschäftsdaten. Doch welche Funktionen und Anwendungen sind nun sinnvoll und effizienzsteigernd? Und wann ist der richtige Augenblick für eine Veränderung? Unternehmen sollten sich sukzessiv mit der Weiterentwicklung und dem Ausbau ihres ERP-Systems auseinandersetzen, um so mit der Zeit der Innovation zu gehen. (OBT/mc)

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