Zürich – Die Mieten in der Schweiz sind im dritten Quartal 2025 weniger stark gesunken als erwartet. Die erste Senkung des Referenzzinssatzes durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März kam nicht bei den Mietern an.
Da Mietzinsanpassungen nach Veränderungen des Referenzzinssatzes erst verzögert wirken, hätte die Senkung der SNB vom März auf die Mieten im dritten Quartal durchschlagen sollen, heisst es in dem von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) neu lancierten und am Dienstag publizierten Altbestandesmietindex.
Während dieser Index in der gesamten Schweiz praktisch unverändert blieb, sanken die Mieten im Kanton Zürich gegenüber dem Vorquartal um lediglich 0,2 Prozent. Es scheine so, als nutzten die Mieter die neuerliche Gelegenheit für ein Begehren auf eine Mietzinssenkung weniger rege als früher, schreibt die ZKB.
Nur kleine Zahl der Mieter zahlt weniger
Nur 8 Prozent der Mieter in der Schweiz und 14 Prozent derjenigen im Kanton Zürich hätten eine Mietzinssenkung erhalten, so die Bank. Sie stützt sich dabei auf Mietpreisindexdaten des Bundesamtes für Statistik. Nach früheren Senkungen des Referenzzinssatzes etwa im März 2020 oder im Juni 2017 seien es viel mehr gewesen.
Die Mieter könnten zögerlich reagieren, weil sie aufgrund der Teuerung statt einer Senkung letztlich eine Erhöhung des Mietzinses befürchteten, lautet eine Erklärung der Bank. Der wichtigste Grund für den geringen Anteil an Mietzinssenkungen dürfte demnach aber im historischen Verlauf des Referenzzinssatzes liegen.
Im Jahr 2020 hätten praktisch alle Mieter von einem tieferen Referenzzinssatz profitieren können. Aktuell seien es jedoch nur diejenigen, die zuvor auch eine Erhöhung erhalten hätten, so das Fazit der ZKB.
Sie geht davon aus, dass derzeit schweizweit etwa 40 Prozent und im Kanton Zürich knapp 63 Prozent der Mieter für ein Senkungsbegehren berechtigt wären. Somit habe sich das Einforderungsverhalten der Mieter gegenüber vorangegangenen Senkungen kaum verändert. (awp/mc/ps)