Axa Schweiz will aus dem Versicherungsverband austreten

Fabrizio Petrillo, CEO Axa Schweiz. (Foto: Axa)

Winterthur – Beim Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) brodelt es im Vorfeld der am Montag stattfindenden Generalversammlung hinter den Kulissen. Der grösste Privatversicherer Axa Schweiz will aus dem Verband austreten.

Die Axa Schweiz habe ihre Mitgliedschaft beim SVV Ende Mai unter Einhaltung der sechsmonatigen Kündigungsfrist per Ende Jahr gekündigt, bestätigte die Schweizer Tochter des französischen Versicherungskonzerns gegenüber AWP entsprechende Medienberichte. Vergangenen Freitag hatte das Onlineportal «Insideparadeplatz» darüber berichtet.

Die Axa überdenke derzeit ihre Rolle im politischen und gesellschaftlichen Diskurs, begründet der Versicherer den Entscheid zur Kündigung. Man sei daran ein neues Verständnis als politischer Akteur zu entwickeln. Geprüft werde auch, ob sich das neue Rollenverständnis mit einer Mitgliedschaft im SVV in seiner heutigen Form vereinbaren lasse. Dies bedinge Gespräche mit verschiedenen Exponenten aus der Branche.

Abgang noch nicht definitiv
Je nachdem, wie sich die Gespräche in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln, könnte Axa am Ende vielleicht doch noch auf den Entscheid zurückkommen. Sollte sich die Axa nach Abschluss dieser Standortbestimmung für den Verbleib entscheiden, werde man die Kündigung bis Ende Oktober zurückziehen, heisst es dazu in der Stellungnahme.

Der SVV habe den Entscheid zur Kenntnis genommen und respektiere das Vorgehen der Axa, gab SVV-Direktor Thomas Helbling im Gespräch zu Protokoll. Axa habe die Kündigung statutenkonform rechtzeitig eingereicht. Axa-Chef Fabrizio Petrillo werde nun mit den SVV-Vorstandsmitgliedern und auch mit ihm in den nächsten Wochen das Gespräch suchen.

An der anstehenden Generalversammlung dürfte die Wiederwahl von Präsident Rolf Dörig im Fokus stehen. Die pointierten Positionen des Swiss Life-Präsidenten zu politischen Themen könnten mit ein Grund für die Unstimmigkeiten im Verband sein. Kritik hatte er zuletzt nicht nur gegen die Reformpläne in der beruflichen Vorsorge, sondern etwa auch gegen den Rahmenvertrag mit der EU geübt. (awp/mc/ps)

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