Bank JPMorgan Suisse zu Millionenbusse verurteilt

JPMorgan

(Foto: JPMorgan)

Zürich – Die Bank JPMorgan Suisse ist im Nachgang zum Milliardenskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB von der Schweizer Bundesanwaltschaft zu einer Busse von drei Millionen Franken verurteilt worden. Die Bank hatte demnach ungenügende organisatorische Vorkehrungen gegen qualifizierte Geldwäscherei getroffen.

Das Institut wickelte nach Angaben der Bundesanwaltschaft vom Freitag zwischen Oktober 2014 und Juli 2015 43 Überweisungen im Umfang von rund 174 Millionen Franken ab. Von diesen floss der grösste Teil ins Ausland. Die Gelder stammten aus Straftaten im Zusammenhang mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB.

Die Ermittlungen ergaben, dass JPMorgan Suisse Geschäftsbeziehungen mit der Firma Petrosaudi und deren Führungspersonen einging, obwohl in öffentlichen Quellen bereits negative Informationen über deren Rolle bei der Veruntreuung von 1MDB-Geldern vorlagen. Die Bank habe die Hintergründe nicht ausreichend geprüft und sei deshalb ihrer Pflicht zur Verhinderung von Geldwäscherei nicht nachgekommen, schrieb die Bundesanwaltschaft.

Strafbefehl ist rechtskräftig
Die Schweizer Strafbehörde verzichtete auf eine zusätzliche Ersatzforderung, da 1MDB als Privatkläger eine Entschädigung von umgerechnet rund 1,4 Milliarden Franken zugesprochen erhielt. Bei der Strafzumessung berücksichtigte die Behörde neben der Kooperation der Bank auch den langen Zeitablauf – rund zehn Jahre – seit den Delikten.

Der Strafbefehl ist laut der Mitteilung rechtskräftig. Weder die Bank noch die Bundesanwaltschaft legten Einsprache ein.

Grosser Korruptionsfall
Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Verfahren rund um den milliardenschweren 1MDB-Skandal. Dieser löste einen der grössten Korruptionsfälle der Welt aus. Über den malaysischen Staatsfonds «1Malaysia Development Berhad» sollen zwischen 2009 und 2015 rund 4,5 Milliarden US-Dollar veruntreut und über ein globales Netz von Banken und Briefkastenfirmen gewaschen worden sein.

Eine zentrale Rolle spielte dabei die Firma Petrosaudi, die mit dem Fonds gemeinsame Projekte vorgab und so Gelder ins Ausland verschob. Das Geld floss in Luxusimmobilien, Kunstwerke und auch in die Finanzierung des Films «The Wolf of Wall Street». In der Folge wurde der malayische Ex-Premier Najib Razak zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, zahlreiche Banken gerieten unter Druck, und Malaysia litt unter einem massiven Vertrauensverlust bei Investoren. (awp/mc/pg)

Exit mobile version