BLKB: Radicant-CEO Anton Stadelmann verlässt Bank

Anton Stadelmann

Anton Stadelmann, CEO radicant bank, tritt ab. (Foto: zvg)

Liestal – Bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) fordert das Radicant-Desaster eine weiteres personelles Opfer. Radicant-CEO Anton Stadelmann verlässt das Unternehmen spätestens per Ende Februar 2026.

Stadelmanns Abgang erfolgt aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Weiterentwicklung von Radicant, wie die BLKB am Montag mitteilte. Er wird seine Funktionen vorerst aber noch in vollem Umfang weiter ausüben, so etwa auch das bereits angekündigte Programm zur Senkung der Kosten und zur Steigerung der Effizienz. Danach will er seine Karriere ausserhalb von Radicant fortsetzten.

Die Suche nach einem Nachfolger ist eingeleitet. Gleichzeitig gibt Radicant bekannt, dass Christoph Schwarz, Chief Technology Officer der Radicant Bank AG, per 1. September 2025 zusätzlich die Funktion des stellvertretenden CEO übernimmt.

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist mit ihrer Online-Bank Radicant in schwere Turbulenzen geraten. Sie musste Anfang Juli eine massive Wertberichtigung vornehmen. Der Bankratspräsident und der CEO der Kantonalbank kündigten damals vorerst auf das kommende Jahr hin ihren Abgang an.

Rasch wurde indes der politische Druck zu gross. BLKB-Chef CEO John Häfelfinger und Bankratspräsident Thomas Schneider verliessen das Unternehmen bereits per Ende Juli. Abtreten wird auch der Radicant-Verwaltungsratspräsident Marco Primavesi. Er stellt sein Amt per Ende 2025 zur Verfügung.

Engagement von BLKB an Radicant schon länger in der Kritik
Das schweizweite Expansions-Abenteuer der BLKB hatte schon zuvor für Kritik in der Baselbieter Politik gesorgt. 2020 hatte die BLKB ihre Pläne bekanntgegeben, ein schweizweit tätiges Finanzinstitut mit Nachhaltigkeitsfokus zu gründen.

Die in Zürich ansässige Radicant startete dann im Herbst 2023 mit beträchtlicher Verzögerung und nach einigen Turbulenzen in der Führung für ein breites Publikum. Bereits im Jahresabschluss 2023 musste die BLKB eine erste Bewertungskorrektur vornehmen. Auch die Erwartungen an das Erreichen der Gewinnschwelle wurden angesichts eines zögerlichen Kundenzustroms immer wieder hinausgeschoben.

Die BLKB hält am strategischen Investment fest. Inzwischen wurde aber ein umfangreichen Kostenreduktions- und Effizienzprogramm angekündigt. (awp/mc/pg)

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