BLKB will Radicant verkaufen

Thomas Bauer

BLKB-Bankratspräsident Thomas Bauer. (Foto: BLKB)

Liestal – Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) zieht einen Schlussstrich unter das Kapitel Radicant. Sie will die Problem-Tochter verkaufen. Gelingt dies nicht, ist eine Schliessung möglich.

Der Bankrat sei zur Auffassung gelangt, dass die BLKB nicht die am besten geeignete Eigentümerin für die Digitalbank sei, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Daher werde nun ein Verkauf angestrebt.

Der Bankrat hat laut den Angaben dafür ein Zeitlimit festgelegt. Über die konkrete Planung, das Zeitlimit und die potenziellen Käufer könnten allerdings keine Angaben gemacht werden, da der Verkaufsprozess ansonsten beeinträchtigt würde. «Sollte innerhalb der von uns gesetzten Frist der Verkaufsprozess nicht erfolgreich verlaufen, ist auch eine Rückgabe der Banklizenz möglich», lässt sich Bankratspräsident Thomas Bauer zitieren.

In der Mitteilung wird gleichzeitig betont, dass Radicant in jüngerer Zeit Fortschritte gemacht habe, beispielsweise beim Kundenwachstum sowie bei der Entwicklung von KMU-Applikationen.

Diverse Abgänge
Seit der Gründung ist es bei Radicant immer wieder zu Problemen gekommen. Zuletzt geriet die BLKB mit ihrer Online-Bank Anfang Juli in schwere Turbulenzen: Sie musste wegen der Numarics-Übernahme eine massive Wertberichtigung vornehmen. Daraufhin verliessen Bankratspräsident Thomas Schneider und CEO John Häfelfinger die Kantonalbank per Ende Juli. Bei Radicant nehmen Verwaltungsratspräsident Marco Primavesi und CEO Anton Stadelmann per Ende 2025 beziehungsweise per Ende Februar 2026 den Hut.

Ein Gutachten stellte zudem kürzlich Mängel bei der Gewaltenteilung fest. Beim Zusammenschluss mit der Firma Numarics sei der Bankrat wesentlich stärker eingebunden gewesen «als dies im Rahmen einer reinen Aufsichtsfunktion zielführend gewesen wäre», heisst es im Bericht. Kritisiert wurde auch die Berichterstattung. (awp/mc/pg)

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