EFG Financial Products erwirtschaftet 2012 deutlich mehr Gewinn

Jan Schoch

Leonteq-CEO Jan Schoch.

Jan Schoch, CEO EFG Financial Products.

Zürich – Die auf strukturierte Produkte spezialisierte EFG Financial Products (EFG FP) weist für das Geschäftsjahr 2012 das angekündigte deutliche Umsatz- und Gewinnwachstum aus. Im laufenden Jahr will die EFG FP nicht zuletzt den Kreis von «White-labeling»-Kunden erweitern. Die Aktionäre des Unternehmens, das seit Oktober 2012 an der Schweizer Börse kotiert ist, erhalten eine erstmalige Ausschüttung in Höhe von 1 CHF je Aktie.

Das junge Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Gesamtertrag in der Höhe von 127,8 Mio CHF, was einem Anstieg um 22% entspricht wie EFG Financial Products am Donnerstag mitteilte. Seitdem die ehemalige Besitzerin EFG International (EFGI) zu einem «White labeling-Partner» geworden sei, generiert EFG FP auf EFGI-garantierten Produkten Kommissions- statt Handelserträgen. Die Kommissionseinnahmen erhöhten sich in der Folge um deutliche 38% auf 120,9 Mio CHF, während der Handelserfolg um 53% auf 7,0 Mio CHF zurückging.

Kosten-Ertrags-Verhältnis verbessert
Der Geschäftsaufwand stieg mit einem Plus von 18% auf 105,9 Mio CHF etwas langsamer an als der Ertrag. In der Folge verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis um 3 Prozentpunkte auf 83%. Der Personalaufwand erhöhte sich wegen Neueinstellungen um 13%. Der Sachaufwand erhöhte sich mit +19% stärker, was nicht zuletzt auf die Investitionen in die Plattform und die Infrastruktur des Unternehmens zurückzuführen war.

Neuer White Labeling-Partner in Aussicht
Insgesamt betrug das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr 12,1 Mrd CHF, was 16% mehr war als noch im Jahr davor. Die durchschnittliche Marge auf dem Transaktionsvolumen verbesserte sich auf 106 von zuvor 100 Basispunkten. Die Anzahl grosser Transaktionen – unter denen EFG FP Transaktionen mit einem einzelnen Kunden und einer Marge von 0,5 Mio CHF oder mehr versteht – erhöhte sich auf 21 von zuvor 8.

Breitere Kundenbasis
Die Kundenbasis des Unternehmens stieg im vergangenen Jahr um knapp ein Drittel auf 580 Kunden. Derzeit hat die EFG FP drei «White-labeling»-Partner im Bankensektor und zwei in der Versicherungsbranche – es sind dies EFG International, die Migros Bank, die Basler Kantonalbank, die Helvetia und die Liechtenstein Life. Man sei im Gespräch mit gewissen möglichen Kandidaten und sei zuversichtlich, im ersten Halbjahr 2013 eine Vereinbarung mit einem zusätzlichen Partner abzuschliessen, schreibt das Unternehmen.

Kapital steigt in der Folge des Börsengangs deutlich
Das Kapital des Unternehmens erhöhte sich in der Folge des Börsengangs vom Oktober 2012 deutlich und betrug per Ende Jahr 118,6 Mio CHF. Die BIZ-Gesamtkapitalquote wird mit 18,0% ausgewiesen. Mit der vorgeschlagenen Dividende werden 6,7 Mio CHF an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Dividende von 1 CHF je Aktie wird in Form einer in der Schweiz verrechnungssteuerfreien Ausschüttung aus den Kapitalreserven ausgerichtet.

Guter Start ins 2013
In das laufende Jahr ist das Unternehmen nach eigenen Angaben gut gestartet und geht davon aus, im Jahresverlauf die Profitabilität weiter zu stärken. Da die Credit-Spreads derzeit tiefer seien als zum Zeitpunkt des IPO geschätzt, erwartet das Unternehmen 2013 einen tieferen Ertrag aus den mit der Produktausgabe beschafften Mitteln als früher angenommen. Deshalb sei auch eine Reduktion der BIZ-Gesamtkapitalquote auf unter 16% «für eine zeitlich begrenzte Dauer» möglich.

«Bezüglich unserer weiteren Geschäftsentwicklung sind wir zuversichtlich, gehen das Wachstum jedoch mit einer realistischen Grundhaltung an», wird CEO Jan Schoch zitiert. Auch in Zukunft wolle EFG FP weiter in seine Plattform und sein Team investieren und dabei gleichzeitig die Kosten unter Kontrolle halten. (awp/mc/pg)

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