Eurozone: Geldmengenwachstum beschleunigt sich

EZB

EZB-Hauptsitz in Frankfurt. (© eyetronic / Fotolia)

EZB-Hauptsitz in Frankfurt. (© eyetronic / Fotolia)

Frankfurt – Das Wachstum der Geldmenge hat sich in der Eurozone überraschend stark beschleunigt – während die Kreditvergabe stagnierte. Die breit gefasste Geldmenge M3 sei im April um 5,3 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mit. Bankvolkswirte hatten nur einen Anstieg um 4,9 Prozent erwartet. Im März war M3 um 4,6 Prozent gewachsen.

In den drei Monaten bis April erhöhte sich die Geldmenge M3 um 4,7 Prozent, nach 4,2 Prozent im vorhergehenden Zeitraum. Volkswirte hatten für April mit einem Anstieg um 4,5 Prozent gerechnet.

Die enger gefasste Geldmenge M1, die als vorlaufender Konjunkturindikator gilt, stieg im April mit 10,5 Prozent stärker als im Vormonat. Im März war die Geldmenge in dieser Abgrenzung um 10,0 Prozent gewachsen.

Kreditvergabe stagniert
Schwach bleibt jedoch die Kreditvergabe der Banken im Euroraum. Diese stagnierte im April im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im März war sie mit 0,1 Prozent erstmals seit langem gestiegen. Die EZB will mit ihrer lockeren Geldpolitik die schwache Kreditvergabe in der Eurozone anregen. Seit März stemmt sich die Notenbank mit breitangelegten Wertpapierkäufen gegen die Konjunkturschwäche und die aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation.

«Die Geldmengenzahlen haben sich mit Einführung des erweiterten Anleihekaufprogramms weiter verbessert», kommentierte die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Entwicklung. Dies bestätige das konjunkturelle Erholungsszenario der Eurozone. Trotz der enttäuschenden Kreditvergabe sollten keine Deflationssorgen geschürt werden. (awp/mc/ps)

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