Frankenschock: Wandelanleihen als Gegenmittel für Pensionskassen

Stefan Hiestand, CEO AgaNola (Bild: AgaNola)

Die Aufhebung des Mindestkurses des Euro zum Franken vom 15. Januar dürfte einige Pensionskassen kalt erwischt haben, da sie Teile ihrer Anlagen unabgesichert in Fremdwährungen gehalten haben. Grosses Kopfzerbrechen dürfte den Pensionskassen auch die Investitionen in Obligationen bereiten, weil beispielswiese die zehnjährige Schweizer Staatsobligation derzeit bei – 0,15% rentiert. Somit verdienen Investoren nicht nur kein Geld, sondern müssen dem Staat sogar etwas bezahlen, wenn sie die Papiere kaufen.

Von Stefan Hiestand, CEO und Gründer und von AgaNola

Und niemand weiss, wie lange diese Zinssituation anhalten wird, was die Pensionskassen vor gravierende Herausforderungen stellt. Mit Grund müssen Anleger um ihre in der 2. Säule investierten Vorsorgegelder beunruhigt sein.

Wandelanleihen als Alternative zu Obligationen
Doch es gibt eine bewährte Lösung: Wandelanleihen – das Beste aus beiden Welten – haben die Aufhebung der Euro-Franken-Untergrenze sehr gut gemeistert. Investoren in Wandelanleihenfonds mit abgesicherter Fremdwährung blieben von der Aufhebung der Untergrenze weitgehend verschont. Gerade in der heutigen Situation ist die Wandelanleihe für Pensionskassen eine willkommene Alternative zu Obligationen. Eine Wandelanleihe besteht einerseits aus einer Anleihe mit einer regelmässigen Zinszahlung (Coupon) und einer Rückvergütung des Kapitals bei Fälligkeit. Was aber die Wandelanleihe gerade in der aktuellen Situation interessant macht, ist andererseits das Recht des Käufers, die Anleihe in eine vordefinierte Anzahl Aktien umzutauschen. Steigt der Gegenwert der Aktie über den Rückzahlungswert, macht der Käufer von seinem Wandelrecht Gebrauch und schöpft den Gewinn ab. Andernfalls bleibt es bei der Rückvergütung des Nominalwertes am Ende der Laufzeit, sofern der Emittent solvent bleibt.

Zunehmende Verunsicherung an den Märkten
Aus folgenden Gründen ist die Wandelanleihe im derzeitigen Marktumfeld attraktiv: Erstens hat die Verunsicherung an den Märkten in den letzten Monaten spürbar zugenommen. Tagesschwankungen von +/- 2 Prozent sind keine Seltenheit mehr. Wandelanleihen gewinnen im Vergleich zu einem direkten Aktienengagement an Attraktivität, wenn die Risiken wieder zunehmen. Zweitens sprechen verschiedene Gründe für ein gutes Neuemissionsgeschäft in 2015. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass in den USA noch in diesem Jahr die Zinsen wieder steigen. Eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft spricht generell für einen höheren Investitionsbedarf. Zudem steigt der Trend für Übernahmen, Akquisitionen und Aktienrückkaufsprogramme, die durch Wandelanleihen finanziert sind, nach oben. Drittens: Wohl in Erwartung attraktiver Neuemissionen ist die Bewertung bereits bestehender Wandelanleihen in den letzten Monaten günstiger geworden.

Stefan Hiestand
ist Gründer & CEO der in Pfäffikon, Schwyz domizilierten AgaNola und gilt als Pionier bei Wandelanleihen, auch Convertibles genannt. Zu den Kunden von AgaNola zählen Pensionskassen wie auch private Anleger wie High Networth Individuals oder Family Offices.

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