HSBC bildet Milliarden-Rückstellung wegen Rechtsstreits um Madoff-Betrug

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(Foto: HSBC)

Hongkong/London – Die britische Grossbank HSBC wappnet sich mit einer milliardenschweren Rückstellung gegen Rechtsstreitigkeiten wegen Betrugs durch Bernard Madoff. Der Bericht zum dritten Quartal werde eine Rückstellung in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar ausweisen, was sich mit rund 0,15 Prozentpunkten auf die sogenannte CET1-Kapitalquote der Gruppe auswirke, teilte die HSBC am Montag mit. Nicht zuletzt wegen der Komplexität und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Festlegung der Höhe der Rückzahlung könnten die endgültigen finanziellen Auswirkungen allerdings erheblich abweichen.

Der Schritt folgt auf eine am vergangenen Freitag gefallene Gerichtsentscheidung in Luxemburg. Dort verteidigt sich die HSBC seit 2009 gegen eine Klage eines ehemaligen Fonds im Zusammenhang mit dem Fall Madoff. Dieser fordert die Rückzahlung von Wertpapieren und Sicherheiten in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar oder Schadenersatz in Höhe von 5,6 Milliarden Dollar, sowie jeweils zuzüglich Zinsen.

Gegen diese Ansprüche ging die HSBC vor, was nun aber teils abgewiesen wurde. Eine erneute Berufung ist geplant. Sollte auch diese scheitern, will die HSBC die Höhe der geforderten Summe anfechten.

Bernard Madoff hatte Anleger mit einem Schneeballsystem um Milliarden gebracht. Als sein Betrug aufflog, wurde der Schaden durch nicht existierende Investitionen auf 65 Milliarden Dollar beziffert. Er erklärte sich 2009 schuldig und wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt. 2021 starb er im Gefängnis. (awp/mc/pg)

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