London – Die HSBC Private Bank (Suisse) ist wegen Geldwäscherei-Vorwürfen im Visier der Justizbehörden der Schweiz und Frankreichs. Die Behörden beider Länder führen nach Angaben der britischen Grossbank Strafuntersuchungen gegen das Schweizer Vermögensverwaltungsinstitut.
Bei den Untersuchungen gehe es um zwei «historische» Bankbeziehungen, schreibt die HSBC in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Halbjahresbericht. Die Untersuchungen gegen die HSBC-Tochter befänden sich derzeit in einer frühen Phase. Basierend auf den derzeit bekannten Fakten könne der Ausgang oder allfällige Belastungen für die HSBC nicht vorhergesagt werden.
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hatte im Juni 2024 Massnahmen gegen die HSBC Private Bank (Suisse) wegen dem Verstoss gegen Geldwäscherei-Regeln angeordnet. So untersagte sie dem Institut bis auf weiteres, neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen zu eröffnen. Zudem musste sie ihre laufenden Geschäftsbeziehungen überprüfen.
Gelder aus dem Libanon
Die Finma verwies dabei damals auf zwei Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen aus dem Libanon. Bei diesen habe die Bank Herkunft und Zweck von Vermögenswerten nicht hinreichend geprüft. Konkret ging es laut Finma um Gelder in Höhe von 300 Millionen Franken, die von einer staatlichen Institution aus dem Libanon stammten.
Dabei dürfte es sich um Vermögen der libanesischen Zentralbank handeln. Dem früheren Zentralbankchef Riad Salameh wird die Veruntreuung von über 300 Millionen Dollar vorgeworfen. Er soll dabei mit Unterstützung seines Bruders Raja Salameh gehandelt haben.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte 2020 in diesem Zusammenhang bereits eine Untersuchung gegen Salameh und dessen Bruder wegen des Verdachts auf schwere Geldwäscherei eröffnet. (awp/mc/ps)