ING verkauft Versicherungs-Geschäft in Lateinamerika

Jan Hommen

ING-CEO Jan Hommen.

Amsterdam – Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING trennt sich für eine Milliardensumme vom Grossteil seines Versicherungsgeschäfts in Lateinamerika. Die kolumbianische Grupo de Inversiones Suramericana erwerbe die Sparte für rund 2,7 Milliarden Euro, teilte ING am Montag in Amsterdam mit. Spätestens Ende des Jahres soll das Geschäft abgewickelt sein.

Die ING-Aktie rutschte am Morgen um 1,25 Prozent au 7,986 Euro ins Minus. Zu den verkauften Bereichen zählen das Pensionsgeschäft in Chile, Kolumbien, Mexiko, Uruguay sowie der Mehrheitsanteil von ING am peruanischen Versicherer AFP Integra. Auch das Lebensversicherungsgeschäft in Chile und Peru samt einem Minderheitsanteil am peruanischen Versicherer InVita Seguros de Vida geht an die Kolumbianer. Insgesamt gibt ING damit 7.000 Mitarbeiter, 10 Millionen Kunden und verwaltete Vermögenswerte von 49 Milliarden Euro ab.

Milliardenhilfe
Der ING-Konzern war in der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten und hatte zehn Milliarden Euro als Stütze vom niederländischen Staat erhalten. Teile sind schon zurückgezahlt, bis Mai 2012 will sich der Konzern vollständig vom Staatstropf abgehängt haben. Dazu trennt sich ING von mehreren Unternehmensteilen. Gerade hat sie das Autoleasinggeschäft an BMW veräussert. Auch ihre 36-prozentige Beteiligung an dem brasilianischen Versicherer Sul America wollen die Niederländer noch versilbern. (awp/mc/ps)

Grupo de Inversiones Suramericana

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