EU-Gipfelchef lobt europäische IWF-Kandidatin

Herman Van Rompuy

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy.

Deauville – EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy hat die Kandidatur der Französin Christine Lagarde für den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) gelobt. «Sie hat grosse Erfahrung und ist eine Führungspersönlichkeit», sagte Van Rompuy am Donnerstag im französischen Deauville unmittelbar vor Beginn des G8-Gipfels.

Europa werde aber bei dem zweitägigen Spitzentreffen kein Lobbying für die französische Wirtschafts- und Finanzministerin machen. Diese hatte am Mittwoch offiziell ihre Kandidatur für die Nachfolge ihres zurückgetretenen Landsmanns Dominique Strauss-Kahn angekündigt. Strauss-Kahn ist mit Vorwürfen einer versuchten Vergewaltigung in den USA konfrontiert.

USA geben sich bei Chefsuche zurückhaltend
Nach der Bewerbung der französischen Finanzministerin Christine Lagarde um den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) haben sich die USA abwartend gezeigt. Lagarde sei als Kandidatin ebenso talentiert wie der mexikanische Zentralbankchef Agustín Carstens, sagte US-Finanzminister Timothy Geithner am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion des Internetmagazins Politico in Washington.

Gleiches Lob für Lagarde und Carstens
Legarde sei «eine aussergewöhnlich fähige Person, ein exzellenter Mix aus finanzökonomischem Wissen, Talent und der Art politischer Fähigkeiten, die man benötigt, um in diesem Umfeld zu navigieren», sagte Geithner und ergänzte, dass Gleiches für Carstens gelte. Offen liess er, ob die USA die Meinung aufstrebender Industrienationen teilen, dass der Posten des IWF-Chefs nicht mehr automatisch von einem Europäer besetzt werden sollte. Zudem machte Geithner klar, dass die USA als grösster Anteilseigner in der Institution eine «bedeutende» Rolle bei der Wahl eines Nachfolgers des zurückgetretenen Dominique Strauss-Kahn hätten. (awp/mc/upd/ss)

US-Regierung

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