Japans Notenbank senkt Konjunkturprognose

Haruhiko Kuroda

Japans Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.

Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.

Tokio – Die japanische Notenbank hat die Prognose für das Wachstum der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt für das laufende Fiskaljahr gesenkt. Als Grund nannten die Währungshüter am Mittwoch Unsicherheiten wegen der Konjunkturschwäche in wichtigen Schwellenländern und in Europa. Die neue Prognose geht nun davon aus, dass Japans Wirtschaft in der Zeit bis zum März 2016 um 1,7 Prozent wachsen wird.

Im April hatten die Währungshüter noch ein Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent erwartet. Dagegen bleibt die Prognose für das folgende Fiskaljahr bis zum März 2017 unverändert. Demnach geht die Bank of Japan in diesem Zeitraum weiter von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus.

0,7 Prozent Teuerung erwartet
Nach Einschätzung der Notenbank wird sich die Inflation in Japan weiter in Richtung des angestrebten Ziels von zwei Prozent bewegen. Laut der aktuellen Prognose rechnen die Währungshüter, dass die Verbraucherpreise im laufenden Fiskaljahr um 0,7 Prozent zum Vorjahr steigen werden. Zuvor hatte die BoJ allerdings eine etwas höhere Inflation von 0,8 Prozent erwartet. Für das folgende Fiskaljahr gehen die Währungshüter unverändert von einer Teuerung von 1,9 Prozent aus.

Seit geraumer Zeit versucht die Notenbank, mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Wirtschaft stärker anzukurbeln und die Inflation zu erhöhen. Am Mittwoch liess die Bank of Japan die Geldschleusen weiter geöffnet und setzte den massiven Kauf von Staatsanleihen unverändert fort. Japan hatte zuvor viele Jahre lang unter einer Deflation, also sinkenden Preisen auf breiter Front, gelitten. (awp/mc/upd/ps)

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