Julius Bär schreibt im Halbjahr deutlich tieferen Gewinn

Stefan Bollinger, CEO Julius Bär. (Foto: Julius Bär)

Stefan Bollinger, CEO Julius Bär. (Foto: Julius Bär)

Zürich – Julius Bär hat im ersten Halbjahr wegen den bereits angekündigten hohen Kredit-Wertberichtigungen sowie weiteren Belastungen einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Zürcher Privatbank konnte allerdings deutlich höhere Neugeldzuflüsse vermelden als noch vor Jahresfrist.

Der Konzerngewinn ging im Vorjahresvergleich um 35 Prozent auf 295 Millionen Franken zurück, wie Julius Bär am Dienstag mitteilte. Der Vermögensverwalter hatte bereits im Mai bekanntgegeben, dass er auf seinem Kreditportfolio weitere Wertberichtigungen von 130 Millionen Franken vornimmt.

Zusätzlich zu den neuen Wertberichtigungen wurde das Halbjahresergebnis auch vom Ausstieg aus dem brasilianischen Inlandgeschäft beeinflusst. Dieses belastete den Gewinn mit 99 Millionen Franken. Der um Sonderfaktoren bereinigte Halbjahresgewinn lag mit 511 Millionen Franken um 11 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Der Netto-Neugeldzufluss im ersten Halbjahr belief sich auf 7,9 Milliarden Franken, nachdem die Bank vor Jahresfrist noch einen Zufluss von 3,7 Milliarden Franken vermeldet hatte. Dies entsprach einem annualisierten Neugeldwachstum von 3,2 Prozent. Die Zuflüsse stammten vor allem von Kunden in Asien, Westeuropa und dem Nahen Osten.

Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich Ende Juni auf 483 Milliarden Franken. Im Vergleich zum Jahresende 2024 sind die verwalteten Vermögen allerdings um rund 3 Prozent gesunken. Die Neugeldzuflüsse sowie eine gute Entwicklung an den Aktienmärkten wurden durch die Dollar-Schwäche wie auch die Entkonsolidierung von Julius Baer Brazil mehr als kompensiert, wie es heisst.

Bei der Kosteneffizienz konnte sich die Bank verbessern. Das zugrundliegende Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug 68,2 Prozent gegenüber einem Wert von 71,0 Prozent im Vorjahreszeitrum. Die Kosteneinsparungsmassnahmen hätten sich erstmals positiv auf die Ergebnisse der Gruppe ausgewirkt, schreibt die Bank.

Mit den Semesterergebnis hat Julius Bär die Erwartungen der Analysten beim Gewinn enttäuscht – diese hatten den Gewinn im Schnitt bei 341 Millionen Franken (AWP-Konsens) erwartet. Bei den Neugeldzuflüssen und den verwalteten Vermögen konnte das Unternehmen die Prognosen allerdings übertreffen. (awp/mc/ps)

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