LLB: US-Wachstum als globaler Treiber im kommenden Jahr

Markus Wiedemann

Markus Wiedemann, Chief Investment Officer der LLB-Gruppe. (Foto: LLB)

Vaduz – Welche besonderen Gelegenheiten wird das Investmentjahr 2017 bieten? Ist mit einem Wachstum der Weltwirtschaft zu rechnen? Die Investment-Experten der Liechtensteinischen Landesbank sehen im kommenden Jahr ein sich leicht beschleunigendes Wirtschaftswachstum.

«Insgesamt stehen die Chancen für ein höheres Wachstum im Jahr 2017 recht gut», erklärt Markus Wiedemann, Chief Investment Officer der LLB-Gruppe. In den Schwellenländern werde es dank der erwarteten Erholung in Russland und Brasilien zu einer Beschleunigung kommen, und in den entwickelten Ländern deuten nach Ansicht der LLB-Investmentexperten die Einkaufsmanagerindizes sowohl in der Eurozone als auch in den USA auf eine verbesserte Industriekonjunktur hin. Dazu komme in den USA der vom designierten Präsidenten angekündigte wirtschaftspolitische Kurswechsel mit Steuersenkungen und gleichzeitiger Erhöhung der Staatsausgaben. Markus Wiedemann: «Vom schuldenfinanzierten stärkeren US-Wachstum sollte die globale Konjunktur profitieren, nachdem sie vor der Finanzkrise von der Verschuldung der privaten US-Haushalte und danach von der Verschuldung der Unternehmen in den Schwellenländern gestützt wurde.»

Stärkeres Wachstum und ein höheres Budgetdefizit werden in den USA zu Zinserhöhungen führen. Der 30-jährige Haussetrend an den globalen Obligationenmärkten dürfte damit zu Ende gegangen sein. «Von der Kombination aus strafferer Geld- und lockerer Fiskalpolitik sollte der US-Dollar profitieren können. Die EZB setzt ihre Wertpapierkäufe bis mindestens Ende 2017 fort. Trotz einer Reduktion des Umfangs wird sie weiterhin ein wichtiger Akteur auf dem Markt sein und einen möglichen, von den USA ausgehenden Zinsanstieg begrenzt halten», erklärt Markus Wiedemann.

Anhaltende Negativzinsphase in der Schweiz
Dank der stetigen Anpassung an den starken Franken erwarten die LLB-Investmentexperten 2017 für die Schweizer Wirtschaft eine weiterhin ansprechende Erholung. Infolge der Negativzinspolitik der SNB werde der Franken nach wie vor seitwärts tendieren. «Generell ist aber anzunehmen, dass die SNB ihre Geldpolitik einschliesslich des Negativzinses fortsetzen wird. Hierfür sprechen die anhaltende expansive Geldpolitik im Euroraum sowie die tiefe Inflation in der Schweiz.» Die Attraktivität einer Geldanlage im Franken werde deshalb weiter nachlassen.

Europäische Aktien übergewichten
Was heisst das nun konkret für Anleger? In welchen Anlageklassen ist mit erhöhter Rendite zu rechnen, in welchen eher weniger? Markus Wiedemann sieht aufgrund seiner Markteinschätzung insbesondere in den folgenden Anlageklassen Opportunitäten: «Europäische Aktien sind deutlich hinter nordamerikanischen Dividendenpapieren zurückgeblieben und dabei noch günstig bewertet. Wir empfehlen hier ein leichtes Übergewicht. Der Trend zu fallenden Zinsen ist gebrochen, Obligationen sollten deshalb im Portfolio untergewichtet sein. Bei Rohwaren geben wir Energie und Industriemetallen gegenüber den Edelmetallen den Vorzug.»

Nachdem die Anlagemärkte der neuen US-Regierung einen zünftigen Vorschuss gewährt haben, erwarten die LLB-Investmentexperten auch für 2017 deutliche Schwankungen an den Märkten. Markus Wiedemann: «Die Chance, dass die Aktienmärkte im Verlauf des Jahres neue Höchststände erzielen, ist aber durchaus intakt.» (LLB/mc/pg)

Geld & Börse – Ausblick 2017

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