Genf – Die Schweizer Privatbank von HSBC beendet einem Medienbericht zufolge die Geschäftsbeziehungen zu mehr als 1000 vermögenden Kunden aus dem Nahen Osten, darunter Personen mit Guthaben von über 100 Millionen US-Dollar. Betroffen seien Kunden aus Saudi-Arabien, dem Libanon, Katar und Ägypten, die als Hochrisikokunden eingestuft würden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Einige seien bereits informiert worden, in den kommenden Monaten sollen weitere Schreiben zur Schliessung der Konten folgen, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Bank hatte im vergangenen Oktober ihre Pläne angekündigt, die Gruppe neu auszurichten, hiess es in einer an Bloomberg verschickten E-Mail des Geldinstituts. In diesem Rahmen entwickle sie ihre Strategie weiter. Der Rückzug gilt als Rückschlag für HSBC, die trotz prominenter Neuzugänge im Management im hart umkämpften Privatbankgeschäft im Nahen Osten bisher nicht mit Rivalen mithalten konnte, heisst es weiter.
Geldwäschereivorwürfe
Ende Juli hatte die HSBC Private Bank Suisse offengelegt, dass sie im Fokus der Schweizer und französischen Justizbehörden wegen Geldwäschereivorwürfen stehe. Die Schweizer Privatbank wolle nun ihre Exponierung gegenüber Personen verringern, die sie als Hochrisikokunden einschätze, so Bloomberg.
Im Juni 2024 hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) Massnahmen gegen die HSBC Private Bank Suisse wegen Verstössen gegen Geldwäschereivorschriften angeordnet. Sie untersagte dem Institut bis auf Weiteres, neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen aufzunehmen. Zudem forderte sie eine Überprüfung der laufenden Geschäftsbeziehungen. (awp/mc/ps)