Frankfurt am Main – Die globalen Rohstoffmärkte senden derzeit ein eindeutiges Signal. Der Goldpreis hat sich auf einem Niveau konsolidiert, das historische Höchststände markiert. Während institutionelle Anleger ihre Positionen täglich neu bewerten, bleibt ein beträchtlicher Teil des privaten Goldvermögens in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) unmanaged. Es handelt sich um Schmuck, Erbstücke oder Zahngold – Assets, die in Tresoren oder Schubladen liegen und keinerlei Zinsertrag erwirtschaften.
Für rational agierende Marktteilnehmer drängt sich daher die Frage auf, ob die Haltestrategie für diese Art von physischem Gold noch gerechtfertigt ist oder ob eine Kapitalfreisetzung die logischere Option darstellt.
Effizienzsteigerung durch digitale Handelswege
Der Sekundärmarkt für Edelmetalle war lange Zeit durch Intransparenz und hohe Spreads im stationären Handel geprägt. Diese Ineffizienzen wurden in den letzten Jahren durch spezialisierte Online-Ankäufer weitgehend eliminiert. Durch die Zentralisierung der Bewertungsprozesse und den Wegfall teurer Ladenlokale in Bestlagen können Anbieter heute Ankaufspreise realisieren, die sich eng am Spotmarkt orientieren.
Franfurt am Main – Ein relevanter Akteur in diesem digitalisierten Segment ist goldbrief.de. Das Unternehmen hat den Prozess der Wertsendung und Analyse so standardisiert, dass Verkäufer ohne physische Präsenz und geografische Einschränkungen agieren können. Für den Verkäufer bedeutet dies: Der früher notwendige Zeitaufwand für den Vergleich lokaler Angebote entfällt, während gleichzeitig die Preisfindung objektiviert wird. Wer Altgold veräußern will, nutzt heute bevorzugt diese schlanken Strukturen, um Transaktionskosten zu minimieren und den Nettoerlös zu maximieren.
Marktkommentar: Das Zeitfenster nutzen
Die Bewertung der aktuellen Lage erfordert einen Blick auf die Fundamentaldaten. Robert Nyberg, CEO von Goldbrief, analysiert die Marktbewegungen präzise. Er sieht in der derzeitigen Preisstruktur eine seltene Konstellation, die Verkäufern in die Hände spielt. „Wir beobachten, dass der reine Materialwert bei vielen Schmuckstücken inzwischen Preisregionen erreicht hat, die den ursprünglichen emotionalen oder ästhetischen Wert bei weitem übersteigen“, kommentiert der Branchenkenner. Im Oktober kostete eine Unze Gold erstmals mehr als 4.000 US-Dollar.
Für Nyberg ist der Verkauf in der aktuellen Phase weniger eine Frage der Notwendigkeit, sondern eine der Kapitalallokation. „Gold, das ungenutzt liegt, bindet Liquidität. Angesichts der aktuellen Kurse ist die Umwandlung in Fiat-Währung oder die Reinvestition in rentierliche Anlageklassen oft der ökonomisch klügere Schachzug“, führt Nyberg weiter aus. Es geht also um das Heben stiller Reserven. Wenn der Kurs stimmt, wird aus dem sentimentalen Erbstück ein liquides Finanzinstrument.
Bewertungsgrundlagen jenseits der Ästhetik
Wer sich für die Liquidierung entscheidet, muss die Bewertungsmechanismen des Ankaufsmarktes verstehen. Anders als im Auktionshaus, wo Provenienz und Design den Preis treiben, zählt beim Altgoldankauf ausschließlich die Metallurgie. Der Schmelzwert definiert sich über das Gewicht und die Legierung. Während im Investmentbereich 999er Gold (24 Karat) üblich ist, dominieren im Schmuckbereich Legierungen wie 585er oder 750er Gold. Letzteres ist besonders im gehobenen Segment und im schweizerischen Markt verbreitet.
Professionelle Ankäufer nutzen Röntgenfluoreszenzanalyse, um den exakten Feingehalt zu bestimmen. Steine, Mechanismen in Uhren oder Füllungen in Hohlkörpern werden dabei nicht vergütet. Diese strikte Trennung von „Brutto-Schmuckgewicht“ und „Netto-Feingoldgewicht“ sorgt oft für Missverständnisse bei Laien, ist aber der Standard für eine seriöse Bewertung. Auch vermeintlich minderwertiges Bruchgold oder Dentallegierungen profitieren linear vom hohen Weltmarktpreis.
Sicherheit in der Abwicklung
Ein Aspekt, der bei Vermögenstransfers über den Versandweg Priorität hat, ist die Risikominimierung. Etablierte Plattformen arbeiten mit versicherten Logistiklösungen und transparenten Nachweisen. Kann der Anbieter die Analysewerte nicht schlüssig darlegen oder weicht das Angebot zu stark von den Markterwartungen ab, muss eine kostenfreie Rückabwicklung möglich sein. Fazit der Marktlage: Die Argumente für eine Bestandsbereinigung im privaten Schmuckbereich sind valide. Der hohe Goldpreis bietet die Chance, unproduktives Kapital ohne nennenswerte Abschläge zu mobilisieren. Wer rational auf sein Portfolio blickt, wird feststellen, dass der 26. November 2025 ein ausgezeichneter Zeitpunkt ist, um sich von ungenutzten Werten zu trennen und die Liquidität neu zu steuern. (gb/mc/hfu)
Passend zum Thema: Gold gehört in jedes gut diversifizierte Portfolio.
