Swiss Life 2012: Über Erwarten hoher Gewinn – Ziele bestätigt

Bruno Pfister

Bruno Pfister, designierter VR-Präsident Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG. (Copyright: Swiss Life Holding)

Bruno Pfister, CEO Swiss Life Holding. (Copyright: Swiss Life Holding)

Zürich – Die Swiss Life hat im Geschäftsjahr 2012 wie erwartet einen deutlich unter dem Vorjahreswert liegenden Gewinn ausgewiesen. Dies hat mit dem im November angekündigten Abschreiber auf der AWD-Goodwillposition und weiteren Restrukturierungskosten zu tun. Um diese Kosten bereinigt, steigerte der Lebensversicherer die Ergebnisse dank operativer Verbesserungen und hohen Erträgen aus Kapitalanlagen.

Der Reingewinn der Gruppe belief sich auf 93 Mio CHF, nachdem im Vorjahr ein Plus von 606 Mio resultiert hatte. Damit wurden die Markterwartungen (AWP-Konsens: 49 Mio) übertroffen. Swiss Life selber stellte am Investorentag im November einen Gewinn im zweistelligen Millionenbereich in Aussicht.

Der Goodwill-Abschreiber auf dem im Jahr 2007 übernommenen deutschen Finanzdienstleister AWD belastete mit 578 Mio, zudem verbuchte die Swiss Life im Rahmen des Strategieprogramms ‹Swiss Life 2015› Restrukturierungskosten von 28 Mio. Der um die Sonderkosten bereinigte Gewinn übertraf mit 681 Mio das entsprechend angepasste Vorjahresergebnis um 22%.

Profitables Schweizer Geschäft
Den bereinigten Betriebsgewinn steigerte die Swiss Life um 26% auf 993 Mio CHF. Der Heimmarkt Schweiz trug dank guten Anlageerträgen und Effizienzsteigerungen 634 Mio (+33%) dazu bei. In Frankreich profitierte die Swiss Life von der guten Performance der Finanzprodukte, was zu einem Anstieg des Segmentergebnisses um knapp einen Drittel auf 131 Mio führte. In Deutschland lag das Ergebnis um 21% auf 57 Mio über Vorjahr.

Als «enttäuschend» bezeichnete CEO Bruno Pfister an einer Telefonkonferenz den Verlust von 34 (VJ -10) im Versicherungsgeschäft International mit den PPLI-Produkten für vermögende Kunden als Hauptteil. Restrukturierungskosten von 7 Mio und Abschreibungen auf den Kundenstamm von 17 Mio drückten auf die Performance. Demgegenüber verbesserte sich das Investment-Ergebnis um 6% auf 138 Mio CHF.

Geschäftsvolumen leicht unter Vorjahr
Das Geschäftsvolumen, bestehend aus Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltene Einlagen blieb mit 17,0 Mrd leicht unter Vorjahresniveau. Dabei sei es gelungen, in den strategisch wichtigen Geschäftsfeldern zu wachsen. Erfreulich habe sich das Geschäft im Heimmarkt entwickelt, wo ein Wachstum von 2% auf 8,3 Mrd resultierte. Dazu hätten sowohl das Firmenkunden- (+2%) als auch das Privatkundengeschäft (+1%).

In Frankreich habe man ein währungsbereinigt stabiles Prämieneinkommen von 4,3 Mrd CHF erreicht, was angesichts des Marktrückgangs von 4% ein starkes Zeichen sei. Auch in Deutschland habe man die Stellung halten können, so die Swiss Life. Die periodischen Prämien erhöhten sich um 2%, während Einmaleinlagen rückläufig waren. Im internationalen Geschäft weist die Gruppe einen währungsbereinigten Rückgang um 4% auf 2,9 Mrd aus.

Solvenz gesteigert
Das Eigenkapital stieg um 12% auf 10,3 Mrd und die Aktionäre sollen – wie angekündigt – erneut in den Genuss einer Dividende von 4,50 CHF je Aktie kommen. Die Solvabilitätsquote stieg von 213% auf 242% und beim Swiss Solvency Test (SST) befindet sich Swiss Life basierend auf ihrem internen Modell immer noch im ‹grünen Bereich›.

Die Anlageperformance steigerte die Swiss Life auf 8,5% nach zuvor 7,5%. Dabei resultierte eine Anlageergebnis von 5,7 Mrd CHF – das sind 1,5 Mrd mehr als im Vorjahr – und eine Nettoanlagerendite von 4,8% (3,8%).

Swiss Life verfüge über eine starke Ausgangsbasis, um die Marktstellung in den kommenden Jahren weiter auszubauen, so CEO Pfister. An den am Investorentag kommunizierten mittelfristigen Zielen hält die Swiss Life fest. Der Konzern strebt die Reduktion der Kostenbasis um 130 bis 160 Mio CHF an. Damit verbunden seien Restrukturierungskosten von 80 bis 100 Mio.

Keine weiteren Abschreibungen mehr auf AWD erwartet
Die Eigenkapitalrendite soll um unrealisierte Kapitalgewinne bereinigt künftig zwischen 8 und 10% liegen. Im Jahr 2012 lag dieser Wert ohne Berücksichtigung der Sonderkosten bei 8,6% und somit auf vergleichbarer Basis um 1 Prozentpunkt höher als im Vorjahr. Bei der Neugeschäftsmarge strebt Swiss Life einen Wert von über 1,5% an. Im vergangenen Jahr lag diese mit 1,4% leicht darunter.

Auf dem noch übriggebliebenen Teil der AWD-Goodwillposition von 754 Mio CHF rechnet die Swiss Life derzeit mit keinen weiteren Abschreibungen. Der AWD, der in ‹Swiss Life Select› umbenannt worden ist erzielte einen Umsatz von 488,5 Mio EUR (-13%) und einen bereinigten EBIT von 40,3 Mio EUR (-26%). (awp/mc/upd/ps)

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