ZKB erhöht 2018 Gewinn leicht und verstärkt Reserven

Martin Scholl

ZKB-CEO Martin Scholl. (Foto: ZKB)

Zürich – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im Geschäftsjahr 2018 bei einem insgesamt leicht rückläufigen Ertrag einen etwas höheren Gewinn ausgewiesen. Zum 150-jährigen Bestehen der Kantonalbank im Jahr 2020 kündigt das Institut nun die Ausschüttung einer Jubiläumsdividende von 150 Millionen Franken an.

Der Reingewinn der grössten Schweizer Kantonalbank stieg im vergangenen Jahr um 1 Prozent auf 788 Millionen Franken. Die Bank habe dabei aber auch «der Versuchung widerstanden, einen Milliardengewinn auszuweisen», sagte ZKB-Chef Martin Scholl an der Bilanzmedienkonferenz. Mit dem Abschluss des US-Steuerstreits konnte das Institut nämlich hohe Rückstellungen auflösen und die Bankreserven um rund 200 Millionen Franken aufstocken. Die ZKB hatte sich im August 2018 mit den US-Behörden auf eine Aussetzung der Strafverfolgung und eine Zahlung von 98,5 Millionen US-Dollar geeinigt.

Leicht tieferer Ertrag
Der Geschäftsertrag der Kantonalbank ging im vergangenen Jahr allerdings leicht auf 2,3 Milliarden Franken (-0,7 Prozent) zurück. Ein leichtes Plus resultierte im wichtigsten Geschäft der Bank, dem Zinsengeschäft (+1 Prozent auf 1,21 Milliarden). Das Hypothekarvolumen – als Treiber des Zinsengeschäfts – stieg um 2,7 Prozent, womit die ZKB etwas unter dem Gesamtmarkt zulegte. Vor allem die Hypotheken für selbst bewohntes Wohneigentum stiegen nur noch schwach an.

Leicht verbessern konnte die ZKB den Erfolg auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1 Prozent auf 776 Millionen). Im Handelsgeschäft ging der Erfolg allerdings aufgrund des schwierigen Marktumfelds um 14 Prozent auf 286 Millionen zurück.

Auf der Kostenseite konnte sich das Institut im vergangenen Jahr geringfügig verbessern, der Geschäftsaufwand sank um 0,2 Prozent auf 1,43 Milliarden Franken. Die Cost-Income Ratio verharrte bei 61,4 Prozent – was gemessen am ZKB-Geschäftsmodell ein gutes Niveau sein, wie der CEO betonte.

Höhere Kundenvermögen
Per Ende 2018 wies die Bank Kundenvermögen von 295,2 Milliarden aus, was gegenüber Ende 2017 einem Anstieg von rund 2 Prozent entspricht. Die Zunahme war auf einen deutlich angestiegenen Netto-Neugeldzufluss von insgesamt 18 Milliarden Franken zurückzuführen. Die negative Marktentwicklung schmälerte die Kundenvermögen dagegen um 11,6 Milliarden Franken.

Mit der Verstärkung der Bankreserven ist die ZKB mittlerweile komfortabel kapitalisiert: Die Kapitalquote erhöhte sich zum Vorjahr auf 20,2 Prozent von 18,8 Prozent. Damit liege die Bank erstmals auch klar über dem eigenen Zielband von 16 bis 19 Prozent, betonte Finanzchef Rudolf Sigg. Die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) belief sich per Ende 2018 unverändert auf 6,8 Prozent.

Sonderausschüttung
Der Kanton Zürich und die Gemeinden erhalten für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 358 Millionen Franken, was einem leichten Rückgang von 1 Prozent entspricht. Für das laufende Jahr 2019 erwartet ZKB-Chef Martin Scholl erneut ein «ansprechendes Ergebnis» der Kantonalbank.

Die in Aussicht gestellte Jubiläumsdividende von 150 Millionen für 2020 könne dank der guten Kapitalisierung unabhängig vom Geschäftsergebnis 2019 ausgeschüttet werden, sagte ZKB-Präsident Jörg Müller-Ganz. Die Sonderausschüttung wird analog zur normalen Dividende zu zwei Dritteln an den Kanton und einem Drittel an die Gemeinden gehen. Die ZKB-Verantwortlichen hoffen nun, dass das Geld für «besondere Projekte» verwendet wird, die im ordentlichen Budget keinen Platz finden. (awp/mc/upd/pg)

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