ZKB Weekly KMU Portrait: Zur Rose Group AG

Walter Oberhänsli

Walter Oberhänsli, CEO und VR-Delegierter Zur Rose Group AG. (Foto: zvg)

Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG. (Foto: zvg)

Zürich – Die Zur Rose Group AG plant weiteres Wachstum. Mit der Integration der vor drei Jahren übernommenen DocMorris und der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Heerlen (NL) wurden die Grundlagen für weiteres Wachstum gelegt.

von André Spillmann, ZKB

Das Online-Geschäft bietet zahlreiche Chancen, die die Versandapotheken-Gruppe wahrnehmen will. Auch in der Schweiz stehen der Gesellschaft unter anderem mit dem stark wachsenden Specialty Care-Geschäft und der für Sommer 2016 geplanten Eröffnung eines ersten Flagshipstores Wachstumsmöglichkeiten offen. Für die Finanzierung des Wachstums soll die Eigenkapitalbasis mit rund CHF 30 Mio. gestärkt werden. In den kommenden Monaten werden gezielt Investoren angesprochen. Der Verwaltungsrat zieht dieses Vorgehen einer Publikumsöffnung der Gesellschaft zum heutigen Zeitpunkt vor. Ein späteres IPO wird jedoch weiterhin in Betracht gezogen.

Fazit: Die heutige Eigenkapitalquote bietet zu wenig Spielraum für eine solide Finanzierung der Expansionsmöglichkeiten. Das immaterielle Anlagevermögen beträgt 65% des Eigenkapitals. Mit CHF 30 Mio. frischem Kapital kann die Eigenkapitalquote von 30% (Stand 30.6.2015) auf rund 40% erhöht werden. Das Wort Industrie 4.0 gilt auch für die Zur Rose-Gruppe. Der Trend zum Online-Versand ist ungebrochen. Aufgrund der Medienmitteilung kann man darauf schliessen, dass ein oder mehrere strategische Investoren gesucht werden, die dazu geeignet sind, gemeinsam mit Zur Rose die Wachstumspläne weiter voranzutreiben.

Die Ostschweizer sind im Sektorenvergleich eher „tief“ bewertet. Dies dürfte auf die risikobehaftete Bilanz und die tiefen Margen der vergangenen Jahre zurückzuführen sein. Die Details der Transaktion sind noch nicht bekannt. Es ist noch offen, ob die Minderheitsaktionäre an der Kapitalerhöhung partizipieren können. Für das Geschäftsjahr 2015 wird gemäss Aussagen des Managements ein Gewinn erwartet. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass die Aktionäre in den Genuss einer Dividende kommen. Momentan ist die Aktie jedoch eher eine Wachstumsgeschichte, welche mit gewissen Risiken behaftet ist. Gegenwind könnte weiterhin von der Justiz kommen. Allerdings sind europaweit Liberalisierungstendenzen im Online-Medikamentenversand spürbar. (ZKB/mc)

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